Kartierung wild lebender Honigbienen

Kartierung wild lebender Honigbienen

Wenn wir im Wald oder in einem Mauerspalt ein wild lebendes Honigbienenvolk finden, ist dies ein wunderbarer Moment. Die meisten Menschen glauben, dass Honigbienen nur noch in Imkerhand überleben können. Das ist nicht so! Weltweit werden wild lebende gesunde Honigbienenvölker in Wäldern oder Siedlungsgebieten (Alleen, Mauerritzen, etc.) dokumentiert, die auch varroaresistent oder varroatolerant sind. Diese Honigbienen in freier Natur sind ein unglaublicher Anblick und ein Genschatz erster Güte! Die meisten Menschen sind sich auch nicht mehr gewahr, dass bis vor 100 Jahren wilde Honigbienen ganz normal in unseren Wäldern als Teil des Ökosystems lebten. Die Natur ist stark und die Lebewesen auch. Die Honigbienen haben sich an Varroa angepasst und leben weiterhin wild.

Wenn wir ein solches Volk finden, dann handelt es sich in der Regel nicht um die in Deutschland einzig einheimische wilde (engl. wild) Westliche Honigbiene, die Dunkle Biene Apis mellifera mellifera, die leider (mit höchster Wahrscheinlichkeit) ausgestorben ist, sondern um unsere sogenannte verwilderte (engl. feral) „Landbiene“, eine Kreuzung aus verschiedenen Unterarten der Westlichen Honigbiene, die aus Imkerhand entwischt und sich in der freien Wildbahn eine Wohnung gesucht hat.

Honigbienen also, die unter dem Druck der natürlichen Auslese (Selektion) Eigenschaften entwickeln müssen, die ihnen ein Überleben in freier Natur ermöglichen. Entgegen vieler Behauptungen finden WissenschaftlerInnen und Laien weltweit solche Honigbienenvölker, die z.T. jetzt schon über 15 Jahre ohne Behandlung und Störung stabil überleben.

In diesen Völkern sehen wir einen unglaublich wertvollen Genschatz vor uns. Daher haben es sich interessierte Menschen zur Aufgabe gemacht, diese wild lebenden Honigbienen zu erfassen, um sie möglicherweise in späteren Zeiten wissenschaftlich untersuchen zu können; eine höchst wichtige Aufgabe!! Zudem müssen wir dafür sorgen, dass sie unter Schutz gestellt werden, da sie auch „für sich“ (sofern sie in einer Höhle im Wald leben) einen Teil des Ökosystems Wald (oder meist leider Forst) darstellen.

Diese Aufgabe eignet sich in wunderbarer Weise als sogenanntes „Citizen Science-Projekt“, ein Bürgerwissenschafts-Projekt, das es dankenswerterweise auch zur Erfassung der wild lebenden Honigbienen gibt.

Es wird von Sebastian Roth betreut. Respekt und DANKE dafür!!

Ich möchte alle Menschen, die als „Hans-Guck-In-Die-Luft“  und „Lisa-Guck-In-Die-Luft“ aufmerksam durch die Natur wandern, für dieses Projekt begeistern! Melden Sie Honigbienenvölker, die Sie in sogenannten „Bienenbäumen“ oder Hohlräumen in Mauern, etc. finden und freuen Sie sich an diesen frei lebenden Honigbienen! Herzlichen DANK!!

Hier finden Sie Zugang zu dieser tollen Seite:

https://beetrees.org/