Die Reinzuchtbelegstellen und die Zucht von Apis mellifera mellifera und Apis mellifera carnica zwischen 1934 und 1945 mit Ausblick auf die Zeit danach – Teil 1

Artikel zum Vortrag „Die Belegstellen der Dunklen Biene in der Historie“ beim Zuchtverband Dunkle Biene e.V. in Marktbreit im November 2019

Sigrun Mittl, Dipl.-Biol., bienen-dialoge.de, Oktober 2019

1.        Einleitung

Das Thema Belegstellen der Dunklen Biene ist für mich in eine entscheidende Frage eingebettet: wie konnte es geschehen, dass eine in Deutschland einheimische Tierart wie die Dunkle Biene vollkommen ausgerottet werden konnte, obwohl Biologen aus Wissenschaft und Bieneninstituten um Naturschutz und Arterhalt und Imkerverbände um die Erhaltung der Urart, der alle Zucht zugrunde liegt und die für Notzeiten erhalten werden muss, hätten wissen müssen. Was ist geschehen und wer trägt Mitverantwortung für dieses Ergebnis? Viele behaupten, dass die Dunkle Biene schon lange lange ausgestorben sei und man das eben so hinnehmen müsse. Ausgestorben ist sie, ja, aber hinnehmen? Warum? Diese Art fällt unter den Natur- und Artenschutz. [1] Viele Imker behaupten, diese Unterart sei total stechwütig und nicht imkerbar gewesen, weshalb sie ersetzt werden musste durch eine andere. Viele Imker behaupten, dass diese Unterart durch die Importe total verkreuzt wurde und man einen Neuanfang machen musste. Manche sagen sogar, dass die Nazis die Zucht der Carnica verordnet hätten. Ist dies alles wirklich so? Oder sind das Mythen und „Imkergarn“?

Wie konnte ich an Fakten gelangen? Welche Daten würden mir die Fragen beantworten, die mich lange beschäftigten. Dann hatte ich eine Idee: ich werte die Artikel und die Daten der Imkerzeitschriften aus. In der Zeitschrift „Deutscher Imkerführer“, die die Reichsfachgruppe Imker (RfgI) zwischen 1934 und 1945 herausgab, fand ich die Listen der anerkannten Reinzuchtbelegstellen. [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] Diese Listen enthalten die Nummer der Belegstelle, das Datum der Anerkennung als Reinzuchtbelegstelle, den Namen der Belegstelle, die Zuchtrichtung, den Eigentümer der Belegstelle und das Land, in dem die Belegstelle lag. In mühevoller akribischer Kleinarbeit erstellte ich eine Excel-Datei mit all diesen Daten; auch das Datum eines möglichen Zuchtrichtungswechsels auf der jeweiligen Belegstelle nahm ich mit auf. In Teil 2 dieses Artikels finden Sie diese Listen, einige schon hier in Teil 1. Ich wertete diese Listen aus und es zeigte sich ein klares Bild, das meine Fragen fast beantwortete. Die Jahre zwischen 1950 und 1970 fehlen noch in meiner Auswertung; aber Sie finden schon am Ende meines Artikels für Bayern einen Trend, der sich wohl auch für ganz Deutschland annehmen läßt. Darüber schreibe ich in einem weiteren Artikel. Die Tendenz ist aber jetzt schon sichtbar! Dies ist die Geschichte der Zucht der Dunklen Biene und der Entscheidung, die Ergebnisse jahrzehntelanger Zucht sowie das gesamte Erbgut dieser in Deutschland einzigen einheimischen Honigbiene „in die Tonne“ der Geschichte zu treten.

2.        Die Dunkle Biene als in Deutschland einzige einheimische Biene in freier Wildbahn um 1900

Von Zander (1944) stammt ein seltenes Photo von wilden Honigbienen in einer Spechthöhle im Wald, aufgenommen wohl im Jahr 1914: „Von Natur aus ist die Honigbiene eine Waldbewohnerin, die von jeher in den zahlreichen hohlen Bäumen der ausgedehnten deutschen Urwälder willkommene Wohngelegenheiten fand. (…) In dem Maße aber, in dem unter Axt und Feuer die neblichten deutschen Wälder den sonnigen Dorfstätten und wogenden Kornfeldern weichen mußten, in dem Maße, in dem an die Stelle des sinnlosen Raubbaus am Walde eine planmäßige Forstwirtschaft trat, die keine hohlen Bäume mehr duldete, wurde auch die Honigbiene nach und nach aus ihrer Urheimat verdrängt, (…). Die Bienen sind als Dauerbewohner so gut wie ganz aus den Wäldern verschwunden.“ [15]

Abbildung 1: „Bienenvolk (B) hoch oben in einer Föhre“. Photo: Zander; wahrscheinlich von 1914. Zander (1944) [15]
Über die wild lebende in Deutschland einheimische Dunkle Biene wissen wir so gut wie nichts. Es gab keine Kartierungen wie bei anderen Tier- und Pflanzenarten. Im Bewusstsein der Biologen schien es nur Honigbienen in Imkerhand gegeben zu haben. Da haben die Imkerverbände ganze Arbeit geleistet. Den letzten Hinweis auf ehemals wilde (engl. wild) Völker der Dunklen Biene, die sich allerdings in Imkerhand befanden, fand ich bei Zander (1914): „Eine wichtige Aufgabe unserer praktischen Tätigkeit ist die P f l e g e  d e r  h e i m i s c h e n  B i e n e n r a s s e. In Deutschland war einst die einfarbige dunkle, biologisch scharf charakterisierte Apis mellifica var. mellifica verbreitet. Heute trifft man sie höchstens noch auf ganz entlegenen Gehöften. Auf den meisten Bienenständen ist sie durch die in den letzten 50 Jahren massenhaft eingeführten fremdländischen Bienenrassen so stark verbastardiert, dass man kaum noch reine Stämme findet.“ [16]  An diesem Zitat läßt sich sehr gut ablesen, welche Probleme sich daraus ergaben und ergeben, dass die Honigbiene Wildtier und Nutztier zugleich war und ist. Das Wildtier Dunkle Biene wurde aus dem Wald geholt, als Nutztier genutzt und durch die Einfuhr fremder Unterarten dann verkreuzt. Aufgrund der besonderen Paarungsbiologie schlug diese Verkreuzung auf das Wildtier Westliche Honigbiene durch. [17]

Von den letzten verwilderten (engl. feral) Honigbienen berichtet  F. K. Stoeckhert (1933) und zwar interessanterweise aus dem Reichswald bei Nürnberg: „Die Zahl der im Wald lebenden wilden Bienenvölker ist in Franken heute nur noch gering. Unsere neuzeitliche Forstwirtschaft mit ihrer geregelten Umtriebszeit und systematischen Entfernung hohler Bäume hat die Waldbiene ihrer wichtigsten Nistgelegenheit beraubt, so dass sie wie auch andere Arten unserer Tierwelt mehr und mehr verschwinden musste. Die Völker, die heute noch vereinzelt und vorübergehend im Wald anzutreffen sind, sind stets auf entwichene Schwärme zurückzuführen, welche verwildert sind“. [18]  

3.        Der Zustand der Zucht der Dunkle Biene um 1900 und danach

Abbildung 2: „Es wird „aufgefrischt“ und „eingeführt““ (Goetze, 1943) [19]

Hofmann (1909), der praktische Leiter der Königlichen Landesanstalt für Bienenzucht Erlangen, hat das Problem der Verkreuzung der Dunklen Biene als einer der ersten erkannt: „Die Sucht nach dem Neuen und Fremden hat leider unsere Bienenzüchter verleitet, fremde Bienen einzuführen und planlos die bewährte heimische Biene zu bastardieren. Die zunehmenden Bienenkrankheiten und die Mißerfolge der beiden letzten ungünstigen Jahre ließen den Fehler erkennen und besteht die Hoffnung, daß der Reinzucht der deutschen Biene nun mehr Aufmerksamkeit zugewendet wird.“ [20]

4.        1908 – Startschuss für die professionelle Reinzucht der Dunklen Biene

Dr. Kramer hat in der Schweiz noch eher erkannt, dass durch den wahllosen Import von fremden Unterarten der Apis mellifera die einheimische Honigbiene Apis mellifera mellifera verkreuzt und damit verdrängt wird. Er steuerte 1898 als Erster dagegen und begründete die neuzeitliche Bienenzucht, indem er in seinem Buch „Rassenzucht der Schweizer Imker“  u.a. den Aufbau von Reinzuchtbelegstellen empfahl, um sein Zuchtziel, den Erhalt der einheimischen dunklen Schweizer Biene, umzusetzen. [21]

Als Reaktion auf diese deprimierende Bestandsaufnahme wurde in Deutschland im Jahr 1908 die erste Reinzuchtbelegstelle für die Dunkle Biene gegründet. Sie wurde nach dem Namen der Waldabteilung, in der sie lag, nämlich „Ohrwaschl“, benannt, lag im Nürnberger Reichswald bei Tennenlohe in der Nähe von Erlangen und wurde im Jahre 1934 als erste anerkannte Reinzuchtbelegstelle mit der Nummer 1 bezeichnet. Verantwortlich und zuständig war die im Jahre 1907 gegründete Königliche Landesanstalt für Bienenzucht in Erlangen, deren wissenschaftlicher Leiter Prof. Zander und praktischer Herr Hofmann waren. [22] Im praktischen Teil des 1. Jahresberichtes für das Jahr 1908 skizziert Hofmann (1909) das Zuchtziel: „Die Königinnenzucht wurde nach Art der Amerikaner, der Schweizer, nach dem Verfahren der österreichischen Imkerschule und nach eigener Methode des Leiters der praktischen Abteilung betrieben. Leider vereitelten die ungünstigen Trachtverhältnisse des Sommers 1908 die geplante Durchführung größerer Versuche und die Heranzucht eines Überschusses an Königinnen deutscher Rasse zwecks Abgabe an bayerische Bienenzüchter.“ [20]

Abbildung 3: Die Königliche Landesanstalt für Bienenzucht in Erlangen. In: [23]
Abbildung 4: Eingang der Staatlichen Belegstelle „Ohrwaschl“ ca. im Jahre 1913; Photo: wahrscheinlich Zander. In: [24]

5.        Prof. Zander setzt Maßstäbe in der Bienenzucht

Die Belegstelle „Ohrwaschl“ und die Arbeit Zanders sollten noch zu großer Bedeutung kommen. Zander hielt sich bei der Führung und wissenschaftlichen Betreuung der Belegstelle sowie der Zucht streng an wissenschaftliche Maßstäbe. Jährlich veröffentlichte er Berichte über die Fortschritte der Zucht der Dunklen Biene,  führte ein Zuchtbuch über u.a. die Abstammung der Zuchtköniginnen und der Vatervölker, deren Leistung, sowie Buch über die Auswahl der besten Zuchtkönigin und wann welches Drohnenvolk auf die Belegstelle kam. Auf diese Weise suchte er die Reinheit der Dunklen Biene wieder herzustellen und zu erhalten. Neben dem Stamm Nigra züchtete er bis 1928 verschiedene weitere Stämme der Dunklen Biene namens Siegfried, Wilhelmina, Dora und andere. Mit den Jahren erkannte er,  dass es keinen Sinn machte, verschiedene Stämme zu züchten. Sie fielen in der Leistung ab oder brachten so nicht den gewünschten Erfolg, so dass er 1929 beschloss, nur noch Nigra zu züchten. Einige Originalprotokolle zeigen die große Sorgfalt auf, die Zander auf die Zucht verwendet hat:

1918: „Die Königinnenzucht, die trotz vieler Schwierigkeiten mit aller Sorgfalt betrieben wurde, zeitigte vorzügliche Ergebnisse. Als Drohnenvolk diente wie 1917 das Nigra-Volk Nr.75 mit der Königin Nr. 346, VIII. Gen. von Nr. 248 geschlüpft im Jahre 1915 (Erbformel   ), das 1916 52,20 Pfd., 1917 100 Pfd. Honig lieferte und 1918 wieder das beste Volk des ganzen Betriebes war.“ [25]

1922: „Mit den Drohnenvölkern wurde im Laufe des Sommers gewechselt: Vom 23. Mai bis 28. Juni stand das Volk Nr. 56, Siegfried Nr. 738 vom 28. Mai bis 7. September das Volk Nr.36, Nigra Nr. 840   auf der Belegstelle.“ [26]

1924: „Als Drohnenvolk diente Nigra Nr. 845,  , (…). Es kam am 27. Mai auf die Belegstelle, die wir am gleichen Tage einrichteten und mit den ersten Königinnen bevölkerten. (…) Trotz des ungünstigen Wetters war das Begattungsergebnis auf der Belegstelle sehr befriedigend. Von den 158 auf die Belegstelle verbrachten Königinnen wurden 136 = 86,1% begattet, wesentlich mehr als in den vorangegangenen Jahren.“ [27]

6.        1934 wurde die Zucht generalstabsmäßig geplant und durchgeführt – die Reichsfachgruppe Imker tritt auf den Plan

Was Zander und Hofmann erkannt und umgesetzt hatten, zog seine Kreise und führte 1934 dazu, dass sich die gesamte organisierte Imkerschaft auf den Weg machte, die Zucht deutschlandweit nach dem Vorbild der Zander´schen Belegstelle und Umsetzung zu organisieren. Die generalstabsmäßige Planung der Zucht übernahm die Reichsfachgruppe Imker, wie der Deutsche Imkerbund nun bis 1945 hieß. Die Gleichschaltung bedeutete aber für die Führung des Deutschen Imkerbundes keine großen Veränderungen. Der frühere Erste Bundesleiter des Deutschen Imkerbundes, Karl Hans Kickhöffel, wurde geschäftsführender Präsident der Reichsfachgruppe Imker und hetzte im Deutschen Imkerführer in unerträglicher Weise gegen Andersdenkende. Auch Dr. Goetze und Prof. Zander übernahmen die Sprache des Nationalsozialismus, ob aus Mitläufertum oder Überzeugung. Wenn man den Deutschen Imkerführer liest, kann man nicht umhin, zu dieser Auffassung zu gelangen. (siehe auch Kap. 17)

Dr. Goetze wurde zum Leiter der Reichskörstelle ernannt. Seine Analyse der Zustände der Zucht lautete 1935 wie folgt: „Unsere deutsche Landesrasse ist leider durch die langen Fremdeinfuhren sehr verunreinigt. Nachdem aber an einzelnen Punkten die Reinigung gelungen ist, können auch wir mit Erfolg wieder zur Massenreinzucht nach dem Verfahren zweimaliger Originalzucht schreiten. Wir werden uns dazu in erster Linie der anerkannten Hochzuchten und Reinzuchten bedienen.“ [28] 1939 schrieb er: „Inzwischen besann man sich, daß wir auch wertvolles einheimisches Zuchtgut besitzen und das Heil in der Bienenzucht nicht etwa von fremdländischen, schön aussehenden Bienen abhängt. Es entstand die neue Belegstellenpraxis unter der Führung des Schweizers Dr. U. Kramer, der die bodenständige schwarze Biene zur ausschließlichen Zucht empfahl. (…) Der bereits von Kramer in den Vordergrund gestellte Reinzuchtgedanke konnte in der breiten Praxis damals noch nicht heimisch werden. Der „Farbgedanke“ blieb im Vordergrund.“ [29]

7.        Die Zuchtziele der Reichsfachgruppe Imker und die 5 Säulen der Zucht

Der neu installierte Beirat für Königinnenzucht, der am 27. und 28. Januar 1934 seine erste Sitzung durchführte, erarbeitete auf diesem und folgenden Treffen die „Richtlinien des Deutschen Imkerbundes für den Aufbau der Zucht“. Als Vorbild und Blaupause diente die Arbeit Prof. Zanders: „Ein ganz besonderer Segen ging von der jahrzehntelangen Arbeit Professor Dr. Zanders (Erlangen) aus. Franken ist durch ihn zu einem Kernland deutscher Zucht geworden.“ [30]

Die Reichsfachgruppe Imker des Deutschen Imkerbundes, die sich im Mai 1934 gegründet hatte, gab 1934 als oberstes Ziel  der Bienenzucht die „Dauersteigerung des Honigertrages“ [30] aus. Ihr geschäftsführender Präsident Kickhöffel führte dazu aus: „Es müsse erreicht werden, daß wir den Durchschnitt an Honigerzeugung von 10 kg auf 12 ½ bringen, um die Einfuhr von 90 000 Zentner an Auslandshonig überflüssig zu machen.“ [31]

1942 präzisiert Kickhöffel aufgrund der Erfahrung der letzten Jahre: „Das hohe Zuchtziel darf nicht einseitig sein. Es heißt nicht: Reinzucht oder Leistungszucht. Es gilt vielmehr: Reinzucht, also Zucht nach Rasse, nach Merkmalen, u n d Leistungszucht, Zucht nach dem Ertrage. Aber auch die Leistungszucht ist nicht einseitig auszurichten; z.B. nur nach dem Honigertrag oder gar nach dem Honigertrag aus einer Trachtpflanze. Immer sind mit der Leistungszucht die Fragen der Gesundheit, Volkserhaltung, des Wohnungsbaus, der Futterverwertung, der Anpassung und der Bodenständigkeit zu verbinden. (…). Unsere Biene muß auch bodenständig sein. Nicht die Worte „von weit her“, sondern „in der Heimat bewährt“ sind entscheidend. (…). Solche Lieferungen von gutem Zuchtstoff, bald hierhin, bald dorthin ohne Rücksicht auf die aus dem Boden des Empfängers kommenden Notwendigkeiten verpuffen wirkungslos für die allgemeine Zucht.“ [32] Das Zuchtziel konnte nach Ansicht Goetzes nur erreicht werden, wenn das „Leistungs- und Rassebild“ der Deutschen Dunklen Biene wieder hergestellt wird. [33]

Die Zucht-Obmänner der Landesfachgruppen der Reichsfachgruppe Imker wurden vom 13. bis 16. Juni 1934 zum allerersten Lehrgang für Königinnenzucht nach Erlangen in die Landesanstalt für Bienenzucht geschickt, „wo der Schöpfer und Leiter unserer weltberühmten Anstalt für Bienenzucht, Herr Prof. Dr. Zander, aus reichen Erfahrungen und praktischem Willen heraus uns all das zeigen könne, was wir für den Aufbau im Zuchtwesen brauchen“. [31] Prof. Zander war stolz: „Ganz Deutschland“ pilgerte auf die einzige staatliche Belegstelle, vielleicht der einzigen auf der ganzen Welt.“ [31]

Abbildung 5: Staatliche Belegstelle „Ohrwaschl“: Reichsschulungstagung der Nigra-Königinnenzüchter. Photo 1934; In: [31]

7.1      Aufbau von anerkannten Reinzuchtbelegstellen

Himmer, der Obmann für Zuchtwesen innerhalb der Reichsfachgruppe Imker (RfgI) klärt die Imkerschaft 1935 über den Stand des Zuchtwesens auf: „Mit der Anerkennung von Belegstellen konnte erst im Herbst 1934 begonnen werden. Heute verfügt die Reichsfachgruppe bereits über 118 anerkannte Belegstellen, denen 209 nicht anerkannte, der Gebrauchszucht dienende Belegstellen gegenüberstehen (siehe Imkerführer Heft 11, 1934, Heft 3 und Heft 7, 1935).  Die Gesamtzahl aller Belegstellen beträgt zur Zeit 327, während im Frühjahr 1933, also vor Beginn des Aufbaues, 191 vorhanden waren“. [34]

Abbildung 6: „Karte der im Reich vorhandenen Belegstellen. Im zweiten Jahre des Aufbaues des Zuchtwesens im Herbst 1935“ (Himmer 1935) [34]

Abbildung 7: Anstieg der Belegstellen im sogenannten „Reich“ zwischen 1933 und 1935 (HImmer 1935) [34]
Himmer bilanziert 1937: „Im Frühjahre 1933, also vor dem Aufbau des Zuchtwesens durch die Rfgr, waren im deutschen Reichsgebiet 191 Belegstellen vorhanden, die sich fast ausschließlich auf Süd- und Mitteldeutschland beschränken. Heut dagegen beträgt die Zahl der Belegstellen mehr als 400, von denen 241 als Reinzuchtbelegstellen anerkannt sind.“ [35]

Abbildung 8: Übersicht über die Reinzuchtbelegstellen des sogen. Reiches im Jahr 1937 (Himmer 1937) [35]
Hinweis zur Zeichenerklärung in Abb. 8: Stamm 47/21 und Stamm 10 sind Carnica-Stämme.

Zur Sicherung der bienenfreien Umgebung rund um die Reinzuchtbelegstellen beschreibt Himmer die Voraussetzung für die Anerkennung: „Die Reichsfachgruppe verlangt im ungeschützten, offenen Gelände eine bienenfreie Entfernung von mindestens 4 Kilometern, in geschützten, durch Wald, Höhenzüge oder Wasser abgeriegelten Gelände 3 Kilometer“. [34]

Kickhöffel spornt im Deutschen Imkerführer die Imkerschaft an, im Jahr 1938 noch mehr Belegstellen einzurichten, diese zu nutzen und die Leistung der Honigbienenvölker weiter zu steigern.

Abbildung 9: „Unser Weg 1938: Mehr Völker, mehr Leistung“ (KIckhöffel 1938) [36]

Trotz des fortdauernden Krieges wurden bis zum Jahr 1942 laufend immer neue Reinzuchtbelegstellen ausgewiesen und anerkannt. Die letzte Liste der von der RfgI anerkannten Reinzuchtbelegstellen wurde im Deutschen Imkerführer im Jahre 1943 veröffentlicht. Zum Stichtag 1.12.1942 sind nach meiner Auswertung der gesamten Listen der RfgI 416 Reinzuchtbelegstellen gelistet. Der Deutsche Imkerführer wurde noch bis Februar 1945 an die Imkerschaft verschickt.

7.2      Zur Zucht sind nur ”einheimische” Unterarten erlaubt

Abbildung 10: „Gesamtbild der Nordrasse und Krainer Rasse“ (Goetze 1942) [33]

Goetze (1937) gibt die Zuchtrichtung vor: „Mit Recht beschränken wir uns daher in Zukunft nur auf die dunkle, schwarmträge deutsche Rasse. Lediglich die Krainer Biene hat sich in Deutschland so weitgehend eingebürgert, daß auch sie wenigstens in ihren schwarmträgen Formen (Stämmen) einbezogen wurden. Wir züchten also lediglich noch die beiden Hauptrassen des deutschen Sprachgebietes, nämlich

  1. a) die deutsche Biene, wozu auch die Schweizer Bienen zu rechnen sind, und
  2. b) die Krainer Biene in schwarmträgen Stämmen.“[37]

Der Beirat für das Zuchtwesen (1939) übernimmt Goetzes Vorschlag: „Gegenstand der Reinzucht sind die im deutschen Sprachgebiet heimischen, dunklen, schwarmträgen Bienenstämme. (…) Die Einfuhr von Bienen aus dem Auslande ist verboten und für die Landeszucht weder notwendig noch zweckmäßig. Die Erfahrung hat gelehrt, daß die einheimischen Bienenstämme bei sorgfältiger Hochzucht mindestens ebensoviel leisten wie fremdländische. Ihre klimatische Anpassung und geringere Anfälligkeit gegenüber Krankheiten gibt ihnen außerdem den Vorrang.“ [38]

7.3      Einteilung des Landes in Zuchtstamm-Zonen

Das übergeordnete Ziel ist die Einteilung Deutschlands samt der annektierten Gebiete in Stamm-Gebiete: Zuchtgebiete für die Stämme der Dunkle Biene und Zuchtgebiete für die Stämme der Carnica. Himmer (1935) skizziert den Plan: „Um für die Anlage von Reinzuchtgebieten günstige Vorbedingungen zu schaffen, beabsichtigt die Reichsfachgruppe, den vorhandenen Zuchtstämmen bestimmte Zonen zuzuteilen. Die innerhalb dieser Zonen angelegten Belegstellen werden nur anerkannt, wenn sie mit einem Drohnenvolk der vorhandenen Richtung ausgestattet sind. Von diesen Belegstellen aus vollzieht sich dann allmählich die rassische Vereinheitlichung innerhalb der Zone. Diese Stammzonen sind heute noch nicht scharf abgegrenzt, da der Aufbau noch allzusehr im Fluß ist; in großen Zügen liegen jedoch schon Entwürfe vor.“ [34]

Auf der Sitzung des Beirates für das Zuchtwesen 1936 wird die vorläufige Verteilung der Rassen und Stämme in Deutschland mittels Karten erläutert. „Die endgültige Einteilung in Stammesgebiete kann erst erfolgen, wenn eine Reihe von Hochzuchtprüfungen durchgeführt ist, was frühestens in drei Jahren der Fall sein wird. Aber auch dann muß stets die Möglichkeit der Prüfung und Durchsetzung wertvoller deutscher Heimatstämme offenbleiben.“ [39]

1937 erbittet Himmer die Aufgeschlossenheit der Imkerschaft für diesen Plan: „Die Schaffung von Reinzuchtgebieten hat zur Voraussetzung, daß größere geschlossene Stammgebiete entstehen, in denen nur ein bestimmter Zuchtstamm gezüchtet wird. Es wurde daher angestrebt, das gesamte Reich in Stammgebiete einzuteilen. Die derzeitige Einteilung stützt sich im wesentlichen auf das Vorhandensein von Belegstellen der betreffenden Zuchtrichtung und hat damit bodenständiges Gepräge. Die Wahl der Zuchtrichtung lag vor der Stammeseinteilung im freien Ermessen der Züchter, in den Landesteilen, in denen Zuchtbestrebungen noch nicht in nennenswertem Umfange bestanden, ist die Entscheidung aufgrund pflichtgemäßer Erwägungen der zuständigen Stellen der betreffenden Landesfachgruppen im Benehmen mit dem Obz (züchter; Anm.d.V.) der Reichsfachgruppe Imker getroffen worden. Diese Stammeseinteilung soll jedoch nicht endgültig sein, es muß in dieser Hinsicht eine gewisse Elastizität bewahrt bleiben.“ [35]

Der Gedanke, der dahinter steht, ist folgender: Jede der beiden Unterarten bringt unter bestimmten klimatischen oder geographischen Gegebenheiten die besten Leistungen. Zwar ist nur die Dunkle Biene in Deutschland heimisch und  bestens an alle klimatischen und geographischen Gegebenheiten angepasst; aber in Gegenden mit Obstbau und entsprechender Frühtracht kann die Kärntner Biene diese Tracht besser ausnutzen. Gleichzeitig war bekannt, dass in Waldgebieten die Dunkle Biene die bessere Honigleistung brachte. Zudem konnte sie die Waldtracht ohne Probleme (Ruhr) als Winterfutter nutzen, da sie sich als Waldbewohnerin über Millionen Jahre optimal angepasst hatte.

Scholz (1935) geht mit gutem Beispiel voran und erläutert diesen Plan am Beispiel Sachsen: „Wenn altbewährte Züchter erklärt haben, daß sie bereit sind, freiwillig von einem liebgewordenen Zuchtstamm zu lassen, um sich von nun an zu richten nach den Zuchtplänen der Landesfachgruppe, so ehrt ein solcher Entschluß in allererster Linie den Züchter, uns aber erfüllen solche Entschlüsse mit Dankbarkeit; denn sie geben uns die Zuversicht, daß der Kampf um eine einheitliche Zucht in Sachsen von Erfolg begleitet sein wird. Die Übersicht über die sächsischen Belegstellen und Zuchtstationen spricht für sich. Wir haben Sachsen in zwei Teile zerlegt. Die Grenze bildet die Freiberger Mulde. Die in Westsachsen jetzt noch vorhandenen Nigra-Belegstellen werden 1936 in die Zuchtrichtung 47 [K-Stamm Sklenar; Anm.d.Verf.] überführt werden. Dasselbe gilt für die eine 47er Belegstelle in Ostsachsen, die nach Nigra umgeweiselt wird. Dieser Zuchtrichtungsplan hat die Zustimmung der zuständigen Stellen gefunden. (…). Uns ist die Aufgabe gestellt worden, in die Zuchtbestrebungen der sächsischen Imkerei Einheitlichkeit zu bringen, und dieser Aufgabe wollen wir mit unseren Züchtern gerecht werden. (…) Es  liegt nicht in unserer Absicht, Hals über Kopf ganz Ostsachsen in ein Nigra-Reinzuchtgebiet umzuwandeln, vielmehr sei hier besonders betont, daß derjenige Imker, der auf seinem Bienenstand ein hochwertiges Zuchtvolk hat, nie gezwungen werden wird, nach Nigra oder 47 umzuweiseln. Jeder einheimische, hochwertige Sachsenstamm ist uns genauso liebe, darum werden in dem Gesetz zum Schutz der Zuchtrichtung ausdrücklich einheimische Stämme mit eingeschlossen werden, und zwar als gleichberechtigt und gleichwertig.“ [40]

 

Abbildung 11: „Belegstellen und Zuchtstationen im Gebiete der Landesfachgruppe Imker Freist. Sachsen“ (Scholz 1935) [40]
Hinweis: 1942 entscheidet sich der Landesverband Sachsen im gesamten Landesgebiet für die Zucht „einer leistungs- und erbtreuen bodenständigen sächsischen Landesbiene aus dem Stamme Sklenar“. [41]

7.4      Selektion nach Merkmalen (Körung=Rassebeurteilung) und Leistung – Das Körwesen als Garant für die Ermittlung der Reinheit der Stämme

Die sichere Unterscheidbarkeit der unterschiedlichen Unterarten steckte Anfang des 19. Jahrhunderts noch in den Kinderschuhen. Dr. Goetze machte sich wie Pollmann darum verdient. Die Rassenbeurteilung sollte nach Körpermerkmalen vorgesehen sein, schreibt Goetze 1939: „Ich benutzte ganz besonders Merkmale des Flügelgeäders und der Behaarung, die sich auch in der Praxis einführten und bewährten. (…) Die Unterscheidung von zunächst neun deutschen Zuchtstämmen ist durch die Aufstellung von Standardbeschreibungen auf der Grundlage der neuen Merkmalskunde durchgeführt. Es sind dies die Stämme

  1. Nigra – Landesanstalt für Bienenzucht, Erlangen
  2. Sklenar – Ökonomierat Sklenar, Mistelbach (Niederdonau)
  3. Hessen – Dr. Goetze, Mayen (Rheinland)
  4. Marburg – Dr. Freudenstein, Marburg (Lahn)
  5. Hochwald – Ziemer, Oberbrombach (Hunsrück)
  6. Alberti – Alberti, Bad Kreuznach
  7. Kordula – Rose, Preist (Eifel)
  8. Rohrklinge – Mack, Neuenstein (Württb.)
  9. Mittelland – Koch, Haldensleben 2 (Bez. Magdeburg).

Diese Standards sind das erste greifbare Ergebnis der im Jahre 1938 nach den Richtlinien der Rfgr durchgeführten Körungen der Vatervölker unserer anerkannten Belegstellen. (…) Alle Vatervölker einwandfreier Belegstellen wurden anhand der von den Körmeistern genommenen Drohnen- und Bienenproben genau untersucht nach a) Farbton (Bauchpanzer), b) Farbzeichen (Rückenpanzer), c) Haarlänge (5. Rückenschuppe), d) Haarfarbe (Schildchenlocke), e) Flügelindex (Vorderflügel), f) Aderstummel (Hinterflügel). Bei den Arbeiterinnen kommt in Zukunft auch noch die von den Körmeistern selbst zu untersuchende Filzbindenbeschaffenheit und das Rüsselstreckungsvermögen hinzu (…).“ [29] Hinweis: Sklenar und Marburg sind K-Stämme.

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Abbildung 12: Überhaar einer deutschen Arbeiterin (Profilbild), Überhaar einer Krainer Arbeiterin (Profilbild). Goetze 1937 [37]
Abbildung 13: Breite der Filzbinden. Goetze 1949 [21]
Abbildung 14: Flügelgeäder. Goetze 1937 [37]
Die Züchter waren verpflichtet, umfangreiche Formblätter zur Erhebung der Leistung auszufüllen. Als Beispiel dienen die Formblätter Z/2 (Leistungsbuch) sowie Z/22 (Volksbewertung):

Abbildung 15: Das Formblatt Z/2 (Leistungsbuch) der Reichsfachgruppe Imker 1939 [38]
Abbildung 16: Das Formblatt Z/22 (Volksbewertung) der Reichsfachgruppe Imker 1939 [38]

7.5      Rein- und Hochzüchter mit Pflichten und die Aufgabe der Prüfhöfe

Himmer, der Obmann für das Zuchtwesen, erläutert 1935 die Pflichten der Züchter sowie die Aufgabe der Prüfstände: „Um hochwertiges und zuverlässiges Material zu erzielen, sind Reinzüchter und Hochzüchter einem Anerkennungsverfahren unterworfen. Zu diesem Zwecke wurden die Reinzüchterliste und das Hochzuchtbuch der Reichsfachgruppe geschaffen. Als Reinzüchter wird anerkannt und eingetragen, wer die sogenannte „Kleine Prüfung“, die in einer Besichtigung des Betriebs seitens Beauftragter der Reichsfachgruppe besteht, mit Erfolg abgelegt hat. Die angemeldeten Hochzuchtstämme unterliegen einem dreijährigen Prüfungsverfahren, wofür besondere Prüfstände eingerichtet wurden. Stämme, die sich in der Prüfungszeit bewähren, werden in das Hochzuchtbuch eingetragen. Bisher sind 7 Prüfstände , im ganzen Reich verteilt, eingerichtet, nämlich in Erlangen (Bayern), in Gengenbach (Baden), in Mayen (Rheinland), in Marburg (Hessen), in Celle (Hannover) in Finkenwalde (Pommern) und in Linden bei Bunzlau (Schlesien); ein achte wird in Segeberg (Holstein) eingerichtet.“ [34]

Abbildung 17: Der dreistufige Aufbau des Zuchtwesens in der deutschen Bienenwirtschaft ( Goetze 1943) [19]
Anerkennung als Reinzüchter fand nur, wer die „kleine Prüfung“ ablegte. „Gegenstand der Prüfung ist die Reinzucht der im deutschen Sprachgebiet heimischen dunklen, schwarmträgen Bienen.“ [42] „Angebote von Königinnen anderer Rassen, als sie für die Reinzucht im deutschen Zuchtaufbauplan vorgesehen sind (siehe Imkerführer Heft 5, Seite 106), werden in die Fachblätter nicht mehr aufgenommen.“ [43]

Die Formblätter, die die Hoch- und Reinzüchter führen und bei jeder Prüfung ausgefüllt vorlegen müssen, sind sehr umfangreich. Werden das Zucht- sowie das Leistungsbuch nicht ordentlich geführt, wird der Status als Hoch- oder Reinzüchter aberkannt.

8.        Überblick über meine wichtigsten Forschungsergebnisse zum Thema „Zuchtbestrebungen zwischen 1934 und 1945“

Eine Anmerkung: Die Listen mit anerkannten Reinzuchtbelegstellen im Deutschen Imkerführer datieren bis 1.12.1942. In den folgenden Ausgaben bis Februar 1945 werden keine weiteren Listen aufgeführt. Aus diesem Grund habe ich den Zeitraum 1934 – 1945 angegeben. Mit Stand vom 1.3.1941 wurden im Deutschen Imkerführer alle bisher anerkannten und aktiven Reinzuchtbelegstellen veröffentlicht. Danach hinzugekommene Reinzuchtbelegstellen wurden als Nachtrag mit Stand vom 1.12.1942 im Deutschen Imkerführer veröffentlicht. Auch wenn daraus nicht hervorgeht, welche der zum 1.3.1941 aktiven Reinzuchtbelegstellen zum 1.12.1942 aufgelöst wurden, habe ich der Übersichtlichkeit halber für die Belegstellen der beiden Listen „Stand 1.12.1942“ gewählt. Die umfangreichen  Listen der Reinzuchtbelegstellen sowie ausführliche Beschreibungen zu Zuchtregularien und Bezeichnungen der Stämme samt Definitionen der Zuchtbegriffe finden sich in meinem Artikel selbigen Namens Teil 2, der 2020 auf meiner Homepage bienen-dialoge.de zu finden ist.

8.1      Eine Auswahl von Hoch- und Reinzuchtstämmen, die im Zeitraum 1934 – 1945 gezüchtet wurden

Großbuchstaben verweisen auf Hochzuchtstämme, Kleinbuchstaben auf Reinzuchtstämme. Die Zahl zeigt die Nummer der Belegstelle an; danach folgt der Name der Belegstelle und der Name des Ortes, in dessen Nähe die Belegstelle liegt.

Stämme der Dunklen Biene (Nordrasse = N-Stämme):

  • N Nigra 1: Ohrwaschl – Tennenlohe
  • N Otterfing 5: Wolfsgrub – Otterfing
  • N Schwabenmädel 17: Obere Steighalde – Ausgburg/Nord
  • N Ringwald 41: Mooswald – Freiburg/Breisgau
  • N Hessen 43: Mayener Hinterwald – Mayen
  • N Rohrklinge 46: Rohrklinge – Öhringen/Württemberg
  • N Rudisleben 50: Gehlberg – Arnstadt/Thüringen
  • N Alberti 59: Soonwald – Bad Kreuznach/Rheinland
  • N Mittelland 63: Born – Althaldensleben
  • N Kordula 141: Bermeshausen – Preist/Rheinland

 

Stämme der Kärntner Biene (Kärntner Rasse = K- Stämme):

  • k Sklenar 336: Giebelhaus – Hindelang
  • K Marburg 8: Burgwald – Marburg
  • k Troiseck 421: Ortgraben – Wien-Mödling

8.2      Anzahl der Reinzuchtbelegstellen im Deutschen Reich im Jahre 1942

In den Ausgaben des Deutschen Imkerführers von 1934 – 1943 finden sich die Listen mit den von der Reichsfachgruppe Imker anerkannten Reinzuchtbelegstellen im Deutschen Reich (Deutschland samt den damals annektierten Gebieten Österreich (Alpenland, Südmark, Donauland), Schlesien (Polen), Wartheland (Polen), Pommern (z.T. Polen), und Sudetenland (damals Tschechoslowakei). Mit Stand vom 1.12.1942 sind 416 Reinzuchtbelegstellen aufgelistet. Anmerkung zu Abb. 18: Zu Bayern zählt die Bayerische Ostmark (Oberpfalz). Belegstellen, die zuerst Hessen-Kassel und dann Kurhessen zugeordnet waren, habe ich Kurhessen zugeordnet. Belegstellen, die vorher zu Nassau gehört haben, später dann zu Hessen-Nassau, habe ich Hessen-Nassau zugeordnet. Die Belegstellen der Westmark, die später der Saarpfalz zugerechnet wurden, habe ich der Saarpfalz bzw. Pfalzsaar zugeordnet. Einige Belegstellen, die vorher zu Niedersachsen gerechnet wurden und dann zu Weser-Ems, habe ich Weser-Ems zugeordnet. Eine Belegstelle, die vorher Kurmark, dann Pommern zugerechnet wurde, habe ich Kurmark zugeordnet. Belegstellen, die vorher Ostpreußen, dann Danzig-West zugerechnet wurden, habe ich Ostpreußen zugeordnet.

Abb. 18: Anzahl der Reinzuchtbelegstellen im Deutschen Reich mit Stand vom 1.12.1942

8.3      Zuchtrichtung der Reinzuchtbelegstellen in Deutschland und annektierten Gebieten im Jahre 1942 – Kärntner Biene und Dunkle Biene

 

Abb. 19: Reinzuchtbelegstellen im Deutschen Reich 1942 mit der jeweiligen Zuchtrichtung Carnica (Apis mellifera carnica) oder Dunkle Biene (Apis mellifera mellifera)

Von den 416 Reinzuchtbelegstellen entfallen 253 auf die Dunkle Biene, 158 auf die Kärntner Biene, 2 auf die Italiener Biene, 1 auf den Stamm Harte (Zuchtrichtung mir unbekannt) und 2 unklare.

Abb. 20: Reinzuchtbelegstellen im Deutschen Reich im Jahr 1942 mit der jeweiligen Zuchtrichtung Carnica (Apis mellifera carnica) oder Dunkle Biene (Apis mellifera mellifera)

 

Abb. 21: Reinzuchtbelegstellen mit Stand vom 1.12.1942 innerhalb der Grenzen des heutigen Deutschlands mit der jeweiligen Zuchtrichtung Carnica (Apis mellifera carnica) oder Dunkle Biene (Apis mellifera mellifera)

Das Sudetenland, Schlesien und Pommern züchteten hauptsächlich die Dunkle Biene. Um etwaigen Einwendungen vorzubeugen, habe ich geschaut, wie sich das prozentuale Verhältnis der jeweiligen Zuchtrichtung innerhalb der Grenzen des heutigen Deutschland gestaltet. Es verschiebt sich nur geringfügig von 38 % (siehe Abb. 20) auf 45 % (siehe Abb. 21).

8.4      Wechsel der Zuchtrichtung in der Zeit von 1934 – 1945

Viele glauben, dass in dieser Zeit auf fast allen Reinzuchtbelegstellen der Dunklen Biene ein Zuchtrichtungswechsel vorgenommen wurde und zwar von Dunkler Biene zu Kärntner Biene. Dem ist nicht so. Von gesamt 416 Reinzuchtbelegstellen, die zum 1.12.1942 noch in Betrieb waren, sind 411 Belegstellen der Dunklen Biene (253) und der Kärntner Biene (158). Ein Wechsel der Zuchtrichtung innerhalb des Zeitraums 1934 – 1945 von N-Stämmen zu K-Stämmen erfolgte auf 19, von K-Stämmen zu N-Stämmen auf 2  und von K-Stamm zu I-Stamm Ligustica auf 1 Reinzuchtbelegstelle:

  1. a) Von K(k)-Stämmen zu N (n)-Stämmen: 2
  2. b) Von N (n)-Stämmen zu K (k)-Stämmen: 19
  3. c) Von K (k)-Stämmen zu I-Stämmen: 1

Die Liste im Deutschen Imkerführer 1943 ”Belegstellen, die ihre Zuchtrichtung wechselten” weist u.a. auf Zuchtrichtungswechsel innerhalb der N-Stämme hin. Eine vollständige Übersicht über den Wechsel zwischen Dunkler und Carnica innerhalb der 11 Jahre findet sich dort nicht! In Kap. 13 dieses Artikels sehen wir, dass der komplette Wechsel erst in den 50er – 60er Jahren erfolgte.

8.5      Welche Unterart züchteten die Bieneninstitute und Lehranstalten bis 1942?

Tabelle 1: Welche Unterart züchteten die Bieneninstitute und Lehranstalten mit Stand vom 1.12.1942? Datengrundlage: Deutscher Imkerführer 1934-1945

8.6       Inselreinzuchtbelegstellen in Deutschland im Jahre 1942

Tabelle 2: Inselreinzuchtbelegstellen in Deutschland im Jahr 1942 Datengrundlage: Deutscher Imkerführer 1934 – 1945

9.        Anerkennung der Alpenrasse A

Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Alpenrasse als eigenständige Rasse anerkannt. Goetze hat 1944 im Deutschen Imkerführer Indexkurven veröffentlicht und basierend auf den Messungen eine eigene Rasse definiert, die Alpenrasse A: „Im allgemeinen gilt für die deutschen Rassen die Regel, daß der Arbeiterinnenindex gegenüber dem Drohnenindex deutlich erhöht ist (verschoben). Die Erhöhung kann nach hier verwendeter Klasseneinteilung 2 bis 5 Klassenstufen (Wertpunkte) betragen. Es hat sich nun die interessante Tatsache ergeben, daß dies bei den Alpenbienen Tirols und Vorarlberg anders ist. Die Indexerhöhung der Arbeiterinnen kann hier 10 bis 15 Stufen betragen, ohne daß es sich dabei um eine Vermischung von N- und K-Charakteren handelt. (…). Diese starke Indexverschiebung kann als charakteristisch für die Alpenrasse gelten, die wir nun als besonders bodenständige Rasse mit der Buchstabenbezeichnung A im deutschen Zuchtwesen führen. Die Rassenstandards der mithin vier deutschen Zuchtrassen N = Nordrasse, K = Krainer Rasse, A = Alpenrasse und I = Italiener Rasse werden nach ihrer endgültigen Erarbeitung in der Hauptkörstelle im „Deutschen Imkerführer“ demnächst veröffentlicht werden.“ [44] Dazu kam es allerdings nicht mehr.

10.      Dr. Goetze zur Bienenzucht vor 1945

1949 unternahm Goetze eine Bestandsaufnahme der Zuchtbemühungen Deutschlands in den Jahren vor 1945 und kam zu einem unbefriedigenden Ergebnis: im Gegensatz zur Schweiz hatte man sich die ganzen Jahrzehnte nicht auf eine Bienenrasse einigen können, auf deren Reinzucht man sich konsequent konzentrierte. „Es wurden keine Leistungserhebungen durchgeführt und es gab auch keine Abstammungskontrolle in öffentlichen Zuchtbüchern.“ Goetze kritisierte die Fixiertheit auf die Dunkle Deutsche Biene und das seiner Meinung nach vergiftete Klima bezogen auf die Krainer und Italiener Bienen, deren Zucht angeblich eine Versündigung am „deutschen Zuchtziel“ sei. „Bei solchen Zuchtgebaren konnte die Rassefrage in Deutschland nie zu einer sachlichen Klärung kommen. Es ist kein Ruhmesblatt für das züchterische Können der deutschen Imker, daß sie bis heute es nicht verstanden haben, sich unabhängig zu machen, die großen Bienenrassen Europas in einem gerechten, züchterischen Wettstreit reinzuzüchten und sich ein selbständiges nüchternes reines Urteil zu bilden. Ja was eigentlich diese Rassen sind, wie sie aussehen, und wie man sie auszulesen hat, ist heute noch den meisten Imkern ein Buch mit sieben Siegeln. Statt dessen hat man sich von schönen Stammnamen, goldenen Blättchen und frisierten Zuchtkarten imponieren lassen.“ [21]

11.      Dr. Goetze zur Zukunft der Bienenzucht nach 1945

Jetzt könnte man glauben, Goetze habe sich für die ausschließliche Zucht der Kärntner Biene ausgesprochen. Dem war aber nicht so. Goetze forderte eine Reinzucht, die sich an den echten Rassemerkmalen der verschiedenen Rassen orientieren sollte, da die meisten Stämme keine klaren Merkmalsunterschiede aufweisen: „Die Stammnamen in der jetzigen Form sind und bleiben ein Unfug.“ „Man sollte sich mit Feuereifer daran machen, diese Krisis zu überwinden. Dabei kann uns nur helfen, wenn 1. das Belegstellenwesen in kritischerer Weise überprüft und unter gehörigen Schutzmaßnahmen neu erstellt wird. 2. aber müssen die Züchter in Körkursen lernen, richtige Auslese zu halten und Rassebastarde auszumerzen. 3. müssen wir versuchen, zu einer geregelten Leistungsermittlung und Abstammungsführung zu gelangen.“ [21] Auf eine Rasse als beste Biene legte sich Goetze nicht fest. Jede habe ihren Vorteil.

Goetze wirft auch die Frage nach der Größe der Belegstellen wieder auf: „Während des Krieges hatte das Machtwort der damaligen Reichsfachgruppe dahin entschieden: Alle Belegstellen mit einem bienenfreien Halbmesser von wenigstens 3 km sind anerkennungsfähig als Reinzuchtbelegstellen und dürfen auf den Zuchtkarten die Echtheit der Begattung bescheinigen. Zander aber weist nun mit Recht darauf hin, daß nach den bekannten Erfahrungen von Klatt auf der Frischen Nehrung selbst über 8 km noch keine Paarungssicherheit besteht. Auf der Kreistagung in Würzburg am 4.5.47 äußerte er etwas heftig: “Wie ich bereits in meinem Lebensbericht betonte, sind die Hunderte von Belegstellen, die in den vergangenen Jahren geschaffen und anerkannt wurden, durch die Bank keinen Schuss Pulver wert.““ [21]

12.      Zuchtziel nach 1945: Zucht der 4 Naturrassen [Unterarten; Anm.d.V.]

In den letzten Jahrzehnten hatte Goetze wohl Tausende Individuen der drei wichtigsten Unterarten genau vermessen.  Kurz vor Kriegsende wies er eine vierte „Rasse“ aus, die Alpenrasse, zu der er jetzt den Stamm Nigra zählte. Allerdings findet diese Neuzuordnung keinen Eingang in die Listen der Reinzuchtbelegstellen. Nach dem Krieg wird der Stamm Nigra weiterhin mit n Nigra bezeichnet. Nirgends findet sich dort der dazugehörige Buchstabe A vor dem Stammnamen.

Auf den Ergebnissen der Merkmalsmessungen beruhte seine neue Einteilung der Unterarten mit jeweils fest definierten Standards (Rassemerkmalen), die er in der 5. Auflage seines Buches „Imkerliche Zuchtgrundlagen“ von 1951 noch einmal vorstellt:

N Die Nordrasse, Apis mellifica, mellifica, L.

A Die Alpenrasse, Apis mellifica, nigra, Zander

K Die Karnische Rasse, Apis mellifica, carnica, Pollmann u. Latr

I Die Italienische  (ligurische) Rasse, Apis mellifica, ligustica, Spin.

Und so beschrieb er als Ziel der neuen Zuchtausrichtung die Reinzucht aller vier Unterarten. Diese muss sich an den echten Rassemerkmalen der verschiedenen Rassen orientieren und die Entscheidung, welche der Rassen wo gezüchtet wird, soll von den geographischen und klimatischen Verhältnissen abhängen: „In einem sehr rauhen Klima mit spätem Frühjahrsbeginn sind z.B. spätbrütende Rassen Frühbrütern vorzuziehen. Ferner wissen wir, daß von verschiedenen Rassen durchaus nicht alle Trachtquellen gleichmäßig gut ausgenutzt werden. Erfahrungsgemäß wird zum Beispiel der Rotklee von Stämmen der N-Rasse schlecht ausgenutzt, wohingegen K-Stämme und auch gut akklimatisierte Italiener Stämme daraus erhebliche Ernten machen. Umgekehrt leisten wieder die N-Stämme in der Waldtracht Besonderes. Im einzelnen sind diese Verhältnisse aber von den dazu berufenen Stellen (Prüfstände, Lehr – und Vesuchsanstalten) noch zu klären.“ [45]

Sein Blick in die Zukunft sieht wie folgt aus: „Wir befinden uns jetzt auf dem besten Wege, daß die Rassenbeurteilung (Körung) zu einer einheitlichen Ausrichtung durch die wissenschaftlichen Institute gelangen wird. (…). Die messende Rassenbeurteilung wird in den Händen der Institute liegen.“ [21]

Ich beschreibe an dieser Stelle etwas ausführlicher, welche Hochzuchtstämme, die vor 1945 gezüchtet wurden, von Goetze in diesem Buch von 1951 weiterhin als zuchtwürdig anerkannt wurden und dem Rassenstandard entsprachen – und also noch vorhanden gewesen sein müssen! Im Vorwort schreibt er, dass er dieses Buch schon 1935 bearbeitet, es aber in dieser 5. Auflage neu bearbeitet hat. Daher gehe ich davon aus, dass seine Aussagen auch im Jahre 1951 noch gültig sind. So können wir daraus erschließen, welches Genpotential zu dieser Zeit in Deutschland und Umgebung noch zur Verfügung gestanden hat:

 „Rassestandard N Mellifica der Zuchtstämme der Nordrasse der Honigbiene.

  • Geographische Heimat: Skandinavien, Dänemark, Nieder- und Mitteldeutschland, Holland, Belgien, Luxemburg, Nordfrankreich und benachbarte Gebiete
  • Reinzuchtstämme: 1. Mittelland 63, Haldensleben. 2. Sprudel 347, Tüppelsgrün bei Karlsbad. 3. Rudisleben 50, Arnstadt (Thüringen), 4. Rohrklinge 46, Neuenstein (Wttbg.). 5. Kordula 141, Preist bei Bitburg (Eifel), 6. Samson, Pleger-Luxemburg.

Rassestandard A Nigra der Zuchtstämme der Alpenrasse der Honigbiene

  • Geographische Heimat: Schweiz, Salzburg, Tirol, Vorarlberg, Oberbayern und anschließende Gebiete
  • Reinzuchtstämme: 1. Nigra, Schweiz. 2. Bluntau 401, Salzburg. 3. Gepatsch 433, Paznaun. 4. Schittach-Alpe 468, Saalfeld a. steinernen Meer. 5. Fernstein, Imst i. Tirol, Flora, Fahra, Schweiz“[45]

Hinweis: Mellifica ist die Bezeichnung erst nach 1945!

13. Aber das Ende der Dunklen Biene in Deutschland ist nah! Der Umschwung zwischen 1945 und 1952 am Beispiel Bayerns

Abb. 22: Abbildung 22: Reinzuchtbelegstellen in Bayern im Jahr 1942 (Stand 1.12.1942) mit jeweiliger Zuchtrichtung Carnica oder Dunkle Biene; Datengrundlage Deutscher Imkerführer 1934 – 1945

Abb. 23: Abbildung 23: Reinzuchtbelegstellen in Bayern im Jahr 1952 (Stand März 1952) mit jeweiliger Zuchtrichtung Carnica oder Dunkle Biene; Datengrundlage Der Imkerfreund März 1952 [46]
Die Landesanstalt für Bienenzucht Erlangen züchtete die Dunkle Biene Stamm Nigra bis 1948 auf der Ohrwaschl und nanach bis 1959 auf ihrer Belegstelle Markwald. Danach war Schluß.

Im Laufe der 50er bis 60er Jahre wurden offensichtlich alle Belegstellen auf die Kärntner Biene umgestellt. Als Beispiel dient Bayern. Die Recherche für ganz Deutschland erfolgt 2020 und wird in einem  weiteren Artikel auf bienen-dialoge.de präsentiert werden.

14.      Die bitteren Schlussfolgerungen!

Die Auswertungen der Daten, die diesem Artikel zugrundliegen, zeigen sehr deutlich, dass wir bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts noch sehr gut durchgezüchtete Stämme der Dunklen Biene in ganz Deutschland besaßen. Sie zeigen, dass noch 1951 ein führender Zucht- und Bienenwissenschaftler wie Dr. Goetze die Reinzucht der Dunklen Biene für eine Selbstverständlichkeit hielt, d.h., noch 1951 war die Zucht auch der Dunklen Biene fest eingeplant und wurde auch auf einigen Belegstellen wie z.B. auf der „Ohrwaschl“ noch durchgeführt!

ABER: Im Laufe der 50er bis 60er Jahre wurden alle Belegstellen auf die Kärntner Biene umgestellt. Diese Entscheidung einiger weniger Akteure führte dazu, dass der gesamte Genpool der Dunklen Biene, der durch die wissenschaftlich fundierte Zucht einiger Stämme noch bis in die 60 er Jahre des 20. Jahrhunderts erhalten war, in Deutschland vernichtet wurde. Fazit: Eine einheimische Wildbiene namens Apis mellifera mellifera mit ihrem wertvollen einzigartigen Erbgut, die seit mindestens 10000 Jahren in Deutschland vorhanden war, wurde durch die jahrzehntelange Einfuhr fremder Unterarten innerhalb von höchstens 100 Jahren völlig verkreuzt und damit ausgerottet. Jahrzehntelange Zuchtanstrengungen wurden binnen 10 Jahren ohne Not in die „Tonne“ der Geschichte getreten. Die Ziele Artenschutz und Erhaltung von autochthonem Genmaterial wurden sowohl von den Bieneninstituten, die ja immerhin meist von Biologen geleitet wurden und werden, als auch von Imkerverbänden und auch von den Insektenwissenschaftler*innen vollkommen ignoriert.

Ich muss leider zu dem Schluss kommen, dass Bieneninstitute und Imkerverbände neben den Entomologen und die Forstwirtschaft die Hauptverantwortung für die Ausrottung der einheimischen Wildbiene Apis mellifera mellifera, der Dunklen Biene tragen. Dass natürlich die Imker nach dem Krieg wahrscheinlich den Umschwung auch mit herbeiführten, kann man ihnen nicht übelnehmen. Sie sahen, dass die Carnica den höheren Ertrag brachte, und das war wohl für sie entscheidend. Die Institute und Verbände hätten parallel das Zuchtziel der Zucht der Dunklen Biene aus oben genannten Gründen weiterverfolgen müssen. Und die Naturschutzverbände müssten diese heute ausgestorbene Wildbiene ebenfalls in den Fokus nehmen; das haben sie allzu lang versäumt!

Sind dies nicht Gründe genug für ein Umdenken der Imkerverbände sowie der Bieneninstitute, aber auch der Naturschutzverbände, sich für die  Dunkle Biene  in ihrer ureigenen Heimat heute wieder einzusetzen? Ich denke JA!

15.      Es gibt Hoffnung – Die Zuchtverbände der Dunklen Biene nehmen den Faden wieder auf

Daher freut es mich sehr, dass sich verantwortungsvoll arbeitende Zuchtverbände für die Dunkle Biene gegründet haben. Das macht Hoffnung und lohnt die Mühe! Die Biodiversität der Natur kann auf die Dunkle Biene genau so wenig verzichten wie auf jede andere Art.

16. Dokumentation der Reinzuchtbelegstellen der Dunklen Biene in Deutschland 1942 und heute – citizen science-Projekt – Helfen Sie mit?

Aufgrund der Rückmeldungen zu meinem Vortrag im November hatte ich eine Idee: ich richte eine Seite ein, lade eine Karte von Deutschland hoch, zeichne alle Standorte der Reinzuchtbelegstellen für die Dunkle Biene ein – mit Stand vom 1.12.1942 und nur die innerhalb der heutigen Grenzen Deutschlands. Die Punkte sind sehr grob, zum Teil sogar mit einer Abweichung von mehreren 20 km, da ich noch keine exakten Angaben für die Standorte habe. Ausnahme: Ohrwaschl-Belegstelle, für die ich die Topographische Karte (TK) 1:25 000 mit einem Punkt für die exakte Lage der Belegstelle vorliegen habe. Diese Topographischen Karten mit einem exakt eingezeichneten Punkt für die Reinzuchtbelegstelle mussten die Betreiber bei der Reichsfachgruppe Imker vorlegen. Diese Karten müssen bei den Landesverbänden oder dem Deutschen Imkerbund noch im Archiv vorliegen.

Schon bearbeitete Standorte mit mir vorliegenden aktuellen und historischen Photos sowie der Belegstellenkarte von damals erhalten ein grünes Fähnchen, alle anderen ein schwarzes. (Grau hinterlegte Fähnchen zeigen vor 1942 erloschene Reinzuchtbelegstellen; pink hinterlegte Fähnchen Belegstellen mit unklarer bzw. mehreren Zuchtrichtungen; nicht in Statistik für %-Zahlen Dunkle-Carnica enthalten!).

Und jetzt kommen Sie dran! Haben Sie Freude dran,

  • sich eine historische Belegstelle der Dunklen Biene in Ihrer Nähe rauszusuchen,
  • für diese bei Ihrem Imkerverein oder in einem Archiv des Imkerverbandes die TK mit der eingezeichneten Belegstelle geben zu lassen und zu kopieren,
  • ggf. historische Aufnahmen dieser Belegstelle zu finden und zu kopieren,
  • den Standort aufzusuchen,
  • die Koordinaten festzuhalten, verzeichnen, welches Koordinatensystem Sie verwenden (UTM, GK4 oder WGS84),
  • Photos zu machen
  • und mir diese Unterlagen zukommen zu lassen?

Ich würde dann das Symbol für diese Reinzuchtbelegstelle ändern in: „bearbeitet – es liegen Unterlagen dafür vor – grünes Fähnchen“, und Ihrem Namen.

Stellen Sie den Kontakt zu mir her über das Kontakt-Feld und wir tauschen uns aus. Ich schicke Ihnen dann meine zweite Emailadresse, an die Sie Texte und Grafiken schicken können. Das wäre wunderbar! Ich danke Ihnen schon im Voraus für Ihre Unterstützung! – Dies ist ein ehrenamtliches Projekt. Sollte sich daraus eine Veröffentlichung ergeben, wäre es toll, wenn Sie mir – gegen Nennung Ihres Namens natürlich – das Recht erteilen würden, die Photos etc. dafür nutzen zu können. DANKE SCHÖN!

Und hier ist der LINK zu der Seite:

Dokumentation der Reinzuchtbelegstellen der Dunklen Biene in Deutschland 1942 und heute – citizen science-Projekt – Helfen Sie mit?

17.      Der Deutsche Imkerbund, diverse Bienenwissenschaftler und die NSDAP – eine unheilvolle Zusammenarbeit

17.1     Die Gleichschaltung des Deutschen Imkerbundes war von Seiten der Führung erwünscht

 

Im September 1933 findet sich im Heft des Württembergischen Landesvereins für Bienenpflege „Die Bienenpflege“ ein ausführlicher Bericht über den Vorgang der Gleichschaltung. Er beweist, dass der Bundesvorstand des Deutschen Imkerbundes die Gleichschaltung nicht zwangsweise übergestülpt bekam, sondern sehr begrüßte. So kündigte der bisherige Bundesleiter des Deutschen Imkerbundes Kickhöffel im Vorfeld der berüchtigten Tagung in Bad Nauheim am 29. Juli 1933 in einem Schreiben an die Verbände an: „Nach eingehenden Verhandlungen (…) teile ich ergebenst mit, daß es Aufgabe der Nauheimer Tagung ist, die Gleichschaltung als Akt freudiger Bejahung des nationalsozialistischen Staates zu vollziehen (…).“ [47] Die Tagungsteilnehmer wählten einstimmig Herrn Vetter zum Bundesführer und Dr. Filler (der Stellvertreter des an diesem Tag erkrankten Herrn Vetter) berief im Auftrag dieses neuen Bundesführers Herrn Kickhöffel zum Geschäftsführer und zweiten Bundesführer. Der Deutsche Imkerbund wurde in Reichsfachgruppe Imker umbenannt, aber die Kontinuität war durch Herrn Kickhöffel gewährleistet.

Auf dieser Tagung wird die Gesinnung Kickhöffels deutlich: „Welch großes Geschehen erlebten wir seit der Tagung in Görlitz bis zum Imkertag in Bad Nauheim. Der Geist, der uns knechtete, der unser Volk in Parteien und Gruppen trennt, ist zerbrochen. Der Weg ist frei zur Verwirklichung des Traumes der deutschen Jugend: ein Volk, ein Glaube, ein Reich! Wir verdanken das unserem Volkskanzler Adolf Hitler. (…) Dem Führer des deutschen Volkes geloben Deutschlands Imker gelegentlich ihrer Vertreterversammlung in Bad Nauheim getreue Gefolgschaft.“ [47] Wenn man den Deutschen Imkerführer in der Zeit des Nationalsozialismus liest, schaudert man ob der unerträglichen Hetze dieses Herrn Kickhöffels.

17.2     Die bekannten Bienenkundler Goetze, Ruttner, Himmer, Zander, etc. und die NSDAP

 

Prof. Steffen Rückl (2007 und 2015) hat in einer bemerkenswerten Dokumentation die Geschichte des berühmten Bienenkundlers Prof. Armbruster ans Licht gebracht, der von den Nationalsozialisten 1934 zwangspensioniert wurde. In dieser Arbeit finden sich berühmte Namen aus der Bienenforschung wieder – allerdings in unrühmlichem Zusammenhang, denn viele waren überzeugte Nationalsozialisten oder zumindest Mitläufer und Opportunisten, wie folgende Zitate beweisen.

Über Goetze schreibt Rückl: „Gottfried Goetze, zweifelsohne ein kompetenter Bienenwissenschaftler, gehörte neben dem Geschäftsführenden Präsidenten der „Reichsfachgruppe Imker“, Karl Hans Kickhöffel, zu den exponiertesten Anhängern des Nationalsozialismus seines Fachgebiets. Der NSDAP war er im Jahre 1937 beigetreten. In einem Artikel über Rassenkreuzungen in der Rheinischen Bienenzeitung des Jahrgangs 1938 (…) verstieg [er] sich (…): „Was nützt es nun aber, wenn einmal ein Judenbastard ein Genie ist, aber unsere völkische Reinheit dabei zerstört wird. Nicht anders ist das bei der Bienenzucht (…).“ [48]

In den Fußnoten seiner Dokumentation listet Rückl die Fakten auf: Karl Dreher (NSDAP-Mitgliedsnummer 2 401 444, Eintritt zum 1. Mai 1933, Ortsgruppe Celle), Gottfried Goetze (NSDAP-Mitgliedsnummer 4 329 567, Eintritt zum 1. Mai 1937), Friedrich Ruttner (NSDAP-Mitgliedsnummer 6 360 728, Eintritt zum 1. Mai 1938, Ortsgruppe Insbruck). [48] Leider ist diese Liste noch lange nicht vollständig.

In der absolut lesenswerten Doktorarbeit von Dr. Rainer Stripf (2018) über „Die Bienenzucht in der völkisch-nationalistischen Bewegung“, die auch als Buch erschienen ist, wird diese Liste komplettiert, hier aber nicht vollständig wiedergegeben. Stripf untermauert mit einer unglaublichen Fülle an Material und Zitaten aus vielen Quellen die Gesinnung vieler berühmter Bienenkundler [Alle Zitate sind bei Stripf mit Quellenangaben belegt, die hier der Übersichtlichkeit halber aber nicht aufgeführt sind; bitte dort nachlesen; Anm.d.V]:

„Enoch Zander war „Reichsschaft Hochschullehrer“  im  Nationalsozialistischen  Lehrerbund  (NSLB)  seit  1.  Mai  1933. (…).“ [49] In einer Bienenzeitschrift schreibt Zander: „In das Dritte Reich bin ich mit ehrlicher, freudiger Bejahung hineingegangen, nachdem ich in meinem kleinen Reiche seit Jahr und Tag durch eigenes Vorbild dafür geworben hatte. Ich sehe mich noch immer mit gleich-gesinnten Freunden in tiefster Erschütterung auf dem Erlanger Marktplatze stehen, als 1933 endlich die Fahnen des neuen Reiches am alten markgräflichen Schlosse hochgingen.“ [49]

„Anton Himmer wurde am 1. Mai 1937 Mitglied der NSDAP. (…) Mitglieds-Nr. 5629925.“ [49]

„Wohlgemuth, Erich Dr., 19.12.1894, eingetreten am 1.5.1933, Mitglieds-Nr. 3070725.“ [49]

„Der Sekretär des Wissenschaftlichen Beirats, Dr. Karl Freudenstein, war Mitglied in der SA, in  der  NSDAP und  im  Nationalsozialistischen  Deutschen  Dozentenbund  (NSD  Dozentenbund).“ [49]

Der Lehrer Richard Scholz wurde 1933 auf der Sitzung zur Gleichschaltung der Imkerschaft Sachsens zum Landesgruppenführer der sächsischen Imkerschaft ernannt und zeigte sich stolz in Uniform und Hakenkreuzabzeichen. [49]

Stripf weist nach, dass auch nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches an vielen Stellen Kontinuität gewährleistet war: „Joachim  Evenius  (1896–1973) leitete  seit  August 1945 die Zusammenfassung der Landesverbände zu einem Zonenverband in die Wege, der „bald danach als vorläufiger Zusammenschluß“ als „Verband Nordwestdeutscher Imker“ seine Tätigkeit aufnahm. Nach einem Treffen der neugewählten Vorstände der fünf Landesverbände in Celle (am 10. und 11. Oktober 1945 oder 1946) erhielt der Verband auf Wunsch der Militärregierung den Namen „Zentralverband Deutscher Imker (britische Zone)“. Zum ersten Vorsitzenden wurde einstimmig Herrmann Preim (1892–1956) gewählt, ehemals Lehrerund Vorsitzender des Verbands Schleswig-Holstein (bis 1933; ab 1936 Führer der Landesfachgruppe Schleswig-Holstein) und  wie  Leonhard  Birklein seit  1933 Mitglied  der  NSDAP. (…) Der Vorsitzende des Landesverbands Bayern, Leonhard Birklein, wurde zum Leiter der „Arbeitsgemeinschaft“ gewählt, zweiter Vorsitzender wurde Hermann Preim, dritter Vorsitzender Jakob Mentzer. (…) Im September-Heft 1952 von „Der Imkerfreund“ hieß es: „Am 15. August 1952 wurde Oberstudiendirektor Leonhard Birklein auf der Ver-treterversammlung der deutschen Imkerlandesverbände erneut auf drei Jahre zum Präsidenten des Deutschen  Imkerbundes  gewählt.  Die  Wahl  erfolgte  einstimmig  mit  allen  186  Stimmen,  die  im Namen der 186000 organisierten Imker Deutschlands abgegeben wurden. Damit ist Birklein, wie schon seit November 1948, weiterhin Vater aller deutschen Bienenväter.“ Zweiter Vorsitzender wurde erneut Hermann Preim.“ [49]

Rückl (2015) beklagt zu Recht: „Weder der Deutsche Imkerbund (DIB) noch die meisten Bieneninstitute haben ihre Geschichte während der NS-Zeit angemessen aufgearbeitet. Die ns-belasteten Imkerfunktionäre und Bienenkundler werden so behandelt und in ihrem Lebensweg und –werk dargestellt, als hätte es die politischen Verwicklungen im „Dritten Reich“ nicht gegeben. (…) In den Biographien der führenden Persönlichkeiten der NS-Zeit gab es aber keinerlei Hinweise bezüglich deren politischer Rolle und Verhalten in diesen Jahren, nicht bei Gottfried Goetze, nicht bei Karl Hans Kickhöffel, nicht bei Karl Dreher, nicht bei Hugo Gontarski, nicht bei Anton Himmer, nicht bei Bernhard Schulze-Everding, nicht bei Erich Wohlgemuth, nicht bei Hermann Preim usw.“ [48]

Traurig und bedrückend!

 

Literaturverzeichnis

[1] S. Mittl, „Apis mellifera und das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) – Ist die Art Apis mellifera (Westliche Honigbiene) ein Wildtier und welche Folgen hätte das für Gesetzgebung und Artenschutz? – 2. überarbeitete Fassung,“ www.bienen-dialoge.de, Fürth; 9 Seiten, Oktober 2017.
[2] Reichsfachgruppe Imker, „Anerkennung von Belegstellen,“ Deutscher Imkerführer 8 Nr. 11, p. 283, 1934.
[3] Reichsfachgruppe Imker, „Anerkennung von Belegstellen,“ Deutscher Imkerführer 9 Nr. 12, pp. 366-367, 1935.
[4] Reichsfachgruppe Imker, „Anerkennung von Belegstellen,“ Deutscher Imkerführer 9 Nr. 7, p. 209, 1935.
[5] Reichsfachgruppe Imker, „Anerkennung von Belegstellen,“ Deutscher Imkerführer 9 Nr. 3, pp. 74-75, 1935.
[6] Reichsfachgruppe Imker, „Nachtrag zum Belegstellenverzeichnis,“ Deutscher Imkerführer 13 Nr. 3, p. 74, 1939/40.
[7] Reichsfachgruppe Imker, „Nachtrag zum Verzeichnis der bisher von der Reichsfachgruppe anerkannten Reinzuchtbelegstellen Stand 1. August 1940,“ Deutscher Imkerführer 14 Nr. 6, p. 83, September 1940.
[8] Reichsfachgruppe Imker, „Nachtrag zum Verzeichnis der bisher von der RfgI anerkannten Reinzuchtbelegstellen Stand 1. Dezember 1942,“ Deutscher Imkerführer 17 Nr. 1, p. 6, April 1943.
[9] Reichsfachgruppe Imker, „Nachtrag zum Verzeichnis der bisher von der RfgrI anerkannten Reinzuchtbelegstellen Stand vom 5. August 1938,“ Deutscher Imkerführer 12 Nr. 5, p. 143, 1938/39.
[10] Reichsfachgruppe Imker, „Verzeichnis aller bisher anerkannten Belegstellen der Reichsfachgruppe Imker,“ Deutscher Imkerführer 10 Nr. 13, pp. 433-435, 1936.
[11] Reichsfachgruppe Imker, „Verzeichnis der bisher anerkannten Reinzuchtbelegstellen,“ Deutscher Imkerführer 12 Nr. 1, pp. 17-18, 1938.
[12] Reichsfachgruppe Imker, „Verzeichnis der bisher von der RfgI anerkannten Reinzuchtbelegstellen Stand 1. April 1940,“ Deutscher Imkerführer 14 Nr. 2, pp. 21-23, Mai 1940.
[13] Reichsfachgruppe Imker, „Verzeichnis der bisher von der RfgrI anerkannten Reinzuchtbelegstellen Stand vom 1. Februar 1939,“ Deutscher Imkerführer 12 Nr. 12, pp. 365-366, 1938/39.
[14] Reichsfachgruppe Imker, „Verzeichnis der von der RfgI anerkannten Reinzuchtbelegstellen Stand 1. März 1941,“ Deutscher Imkerführer 14/15 Jg. – Anlage zum Inhaltsverzeichnis, 1940/41.
[15] E. Zander, Handbuch der Bienenkunde in Einzeldarstellungen V. Die Zucht der Biene, Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer, 1944, 6. neubearbeitete Auflage.
[16] E. Zander, „Die Kgl. Anstalt für Bienenzucht in Erlangen,“ Zeitschrift für angewandte Entomologie I, 1, pp. 137-146, April 1914.
[17] S. M. Mittl, Die Dunkle Europäische Biene, Apis mellifera mellifera: Eine ausgestorbene Wildbiene und eine extrem gefährdete Haustierrasse im Spannungsfeld von Naturschutz und Zucht, Vortrag im Imkerverein Fürth: www.bienen-dialoge.de/Dunkle Biene, 2015.
[18] F. D. Stoeckhert, „Die Bienen Frankens,“ Beiheft der Deutschen Entomologischen Zeitschrift Jahrgang 1932, p. 294, 1933.
[19] G. Goetze, „Unser züchterisches Hochziel – Rasse und Leistung,“ Deutscher Imkerführer 16. Jg., Nr. 10, Januar 1943.
[20] K. Hofmann, „1. Jahresbericht der K. Anstalt für Bienenzucht in Erlangen für das Jahr 1908 – Die Tätigkeit der praktischen Abteilung,“ Münchner Bienenzeitung 7, 31.Jg., Juli 1909.
[21] G. Goetze, Imkerliche Zuchtauslese, Leipzig: Verlag Leipziger Bienenzeitung Liedloff, Loth & Michaelis, 1949.
[22] S. Mittl, „Die älteste Königinnenbelegstelle für Apis mellifera mellifera (Dunkle Biene) in Bayern und ab 1920 die größte in der ganzen Welt: „Ohrwaschl“ bei Erlangen/Tennenlohe – von 1908 bis 1948,“ bienen-dialoge.de, p. 33, Februar 2019.
[23] W. Ulrich, „Enoch Zander,“ Deutscher Imkerführer17. Jg. Nr. 3, pp. 38-40, Juni 1943.
[24] E. Zander, „Die staatliche Belegstelle „Ohrwaschl“ der Landesanstalt für Bienenzucht in Erlangen,“ Erlanger Jahrbuch für Bienenkunde – Zur Förderung einer zeitgemäßen Bienenzucht 4, pp. 69-80, 1926.
[25] E. Zander, „Die Tätigkeit der bayerischen Landesanstalt für Bienenzucht in Erlangen während der Jahre 1917, 1918, 1919,“ Archiv für Bienenkunde 1, 2.Jg., p. 51, 1920.
[26] E. Zander, „Bericht über die Tätigkeit der Landesanstalt für Bienenzucht in Erlangen im Jahre 1922,“ Bayerische Bienenzeitung 3, 45.Jg., pp. 109-153, März 1923.
[27] E. Zander, „Bericht über die Tätigkeit der Landesanstalt für Bienenzucht in Erlangen im Jahre 1924,“ Die Bayerische Biene – Bayerische Bienenzeitung 3, 47.Jg., pp. 247-276, März 1925.
[28] G. Goetze, „Schaffung von reinen Drohnenbeständen in der Bienenzucht,“ Deutscher Imkerführer 9 Nr. 5, pp. 150-151, 1935.
[29] G. Goetze, „Die deutschen Zuchtstämme in der Körung,“ Deutscher Imkerführer 13 Nr. 2, pp. 51-55, Februar 1939.
[30] Reichsfachgruppe Imker, „Aufbau der Zucht (Rundschreiben Nr. 18),“ Deutscher Imkerführer 8 Nr. 2, pp. 25-26, 1934.
[31] J. Klem, „Reichsschulungstagung der Obmänner für Königinnenzucht der Landesfachgruppe vom 13. bis 16. Juni in Erlangen,“ Deutscher Imkerführer 8 Nr. 7, pp. 162-168, 1934.
[32] Kickhöffel, „Unser Weg zur besten Biene,“ Deutscher Imkerführer 16 Jg. Nr. 1, pp. 2-4, April 1942.
[33] G. Goetze, Das Körwesen – Heft 4 der Reihe „Aufbau der deutschen Königinnenzucht“, Leipzig: Liedloff, Loth & Michaelis, 1942.
[34] D. Himmer, „Der Stand des Zuchtwesens,“ Deutscher Imkerführer 9 Nr. 11, pp. 326-330, November 1935.
[35] D. Himmer, „Durch Zucht zur Leistung,“ Deutscher Imkerführer 11 Nr. 11, pp. 322-226, November 1937.
[36] K. Kickhöffel, „Unser Weg,“ Deutscher Imkerführer 12. Jg. Heft 1, p. 23, 1938.
[37] G. Goetze, Die Zuchtgrundlagen – Heft 3 der Reihe „Aufbau der deutschen Königinnenzucht“, Leipzig: Liedloff, Loth & Michaelis, 1937.
[38] Beirat für das Zuchtwesen, Das Zuchtwesen – Heft 1 der Reihe „Aufbau der deutschen Königinnenzucht“, Leipzig: Liedloff, Loth & Michaelis, 1939.
[39] D. Himmer, „Sitzung des Beirates für das Zuchtwesen,“ Deutscher Imkerführer 10 Nr. 13, pp. 431-432, 1936.
[40] R. Scholz, „Die sächsische Imkerei in ihrem Aufbau, ihren Aufgaben und Zielen,“ Deutscher Imkerführer 9 Nr. 11, pp. 332-443, November 1935.
[41] R. Scholz, „Die Imkerei in Sachsen,“ Deutscher Imkerführer 16 Nr. 5, pp. 53-54, August 1942.
[42] Reichsfachgruppe Imker, „Aufbau der Zucht II,“ Deutscher Imkerführer 8 Nr. 5, pp. 104-108, 1934.
[43] Reichsfachgruppe Imker, „Aufbau der Zucht III,“ Deutscher Imkerführer 8 Nr. 11, pp. 281-283, 1934.
[44] G. Goetze, „Der Flügelindex der Drohnen als Rassekennzeichen,“ Deutscher Imkerführer 18 Nr. 2, Mai 1944.
[45] G. Goetze, Imkerliche Zuchtgrundlagen 5. Auflage, Leipzig: Verlag der Leipziger Bienenzeitung – Liedloff, Loth & Michaelis, 1951.
[46] Landesverband Bayerischer Imker, „Amtliche Bekanntmachung des Landesverbandes I. Verzeichnis der Belegestellen A. Reinzuchtbelegstellen,“ Der Imkerfreund 7. Jg. Heft 3, pp. 69-104, März 1952.
[47] J. Herter, „Die Gleichschaltung des Deutschen Imkerbundes in Bad Nauheim,“ Die Bienenpflege 55 Heft 9 – Württembergischer Landesverein für Bienenpflege, pp. 245-248, September 1933.
[48] S. Rückl, Ludwig Armbruster – ein von den Nationalsozialisten 1934 zwangspensionierter Bienenkundler der Berliner Universität. Eine Dokumentation. 2. bearbeitete Auflage, Berlin: Berlin: Humboldt-Universität, Lebenswissenschaftliche Fakultät, Daniel-Albrecht-Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften, 2015.
[49] R. Stripf, „Die Bienenzucht in der völkisch-nationalistischen Bewegung – Dissertation,“ Bad Bergzabern 2018. [Online]. Available: https://opus.ph-heidelberg.de/frontdoor/deliver/index/docId/282/file/Bienenzucht_Stripf_20180625.pdf. [Zugriff am 8 Februar 2019].

Zum Download:

SigrunMittl_Reinzuchtbelegstellen Dunkle und Carnica_1934 bis 1942 und die Geschichte der Zucht_Teil 1_Oktober2019.PDF