Deutschlands Bienengarten © Naturschutz und Kulturschutz Wild lebende Honigbienen und Zeidlerei

„Deutschlands Bienengarten“©

Ein Beitrag zum Natur – & Kulturschutz

Skizzierung eines Modellprojektes zu Zeidlerei, Bienenforschung, Naturschutz und Umweltbildung im Sebalder und Lorenzer Reichswald bei Nürnberg

Historische Bienenzucht im Reichswald – Zeidelmuseum Feucht

Sigrun Mittl

Diplom-Biologin, Natur-Imkerin, Bienensachverständige

info@bienen-dialoge.de – www.Bienen-Dialoge.de

Unveröffentlichtes Manuskript – Fürth – Februar 2016

Einladung zur Entwicklung eines Modellprojektes

Die Bedrohung der Honigbienen bereitet den Menschen große Sorgen. Unsere Imkerinnen und Imker leisten wertvolle Arbeit für unsere Gesellschaft. Ohne die Imkerei wären heute viele Bienenvölker aufgrund vielfältiger Bedrohungen schon verschwunden. Obwohl die Bieneninstitute zusammen mit allen Imkerinnen und Imkern engagiert arbeiten, stehen wir an einem Scheideweg. Die Gesundheit und Vitalität der Honigbienen schwächelt. Was können wir tun?

Wenn wir uns bewusst machen, dass die Honigbiene von Natur aus ein wild lebendes Waldtier war, dessen Hauptvorkommen in Deutschland ursprünglich an die großen Waldgebiete gebunden war [1], was liegt dann näher, als die Honigbiene in ihr natürliches Umfeld zurückzubringen? Ein möglicher Ansatz liegt in der  uralten Imkereitradition der Waldbienenhaltung und dem Schutz und Förderung der wild lebenden (verwilderten) Honigbienen in den Wäldern.

In diesem Papier wird die Idee für ein Modellprojekt skizziert, das dem Schutz, der Förderung und der Erforschung der Honigbienen gewidmet sein soll. Verankert ist das Projekt in der Jahrhunderte alten Tradition der Zeidlerei im Reichswald bei Nürnberg, den Kaiser Karl IV. in einer Urkunde im Jahre 1350 als „unseres Reichs Pingarten“ [2]  oder des „deutschen Reiches Bienengarten“ [3] (Übersetzung des jeweiligen Autors) gewürdigt hat. Schirach plädierte schon 1774 dafür, die Wald-Bienenzucht in allen angestammten Gebieten wieder aufleben zu lassen: „ Nannte doch Kaiser Karl der IV. die beiden Nürnberger Wälder zu St. Sebald und St. Laurenz seinen und des heil. Röm. Reichs Bienengarten. Und so kann eine Grundherrschaft, die einen ansehnlichen Wald besitzt, und so glücklich ist, eine gedeyliche Waldbienenzucht anzulegen, seinen großen Wald einen wilden Bienengarten nennen“ [4]. Lange lag dieser Garten im Dornröschenschlaf.  Die Idee ist, ihn jetzt wiederzubeleben.

In diesem Bienengarten könnten Zeidlerei, Forschung, Naturschutz und Umweltbildung in einzigartiger Weise verbunden werden.

Ich möchte Sie dafür begeistern, ein in der Tradition verwurzeltes und weit in die Zukunft reichendes Natur- und Kulturschutzprojekt, eingebunden in wissenschaftliche Forschung und Umweltbildung zusammen mit vielen Mitspielerinnen und Mitspielern ins Leben zu rufen.  Dieses Papier versteht sich bewusst als Projektskizze. Wenn Sie sich angesprochen fühlen, lade ich Sie herzlich dazu ein, Teil eines Netzwerkes zu werden, das diese Idee in einem Modellprojekt verwirklicht.

1.     Einleitung

Als ich 2012 als Naturschutz-Biologin mit der Imkerei begann, stellten sich mir bald viele Fragen:

Warum sterben so viele Völker durch die Varroa-Milbe, warum passen sich manche an diese an? Welche Auswirkungen auf die Mikroflora in einem Bienenstock haben die Behandlungsmittel, die gegen die Varroa eingesetzt werden? Könnte die medizinische Wirkung des Honigs, die seit Jahrtausenden genutzt wurde, durch die heutigen Formen der Bienenhaltung und die Behandlungsmittel nachgelassen haben? Warum schaffen es viele Völker nicht, sich genügend Honigvorrat für den Winter anzulegen und müssen gefüttert werden, auch wenn kein Honig entnommen wird? Hat die Zucker- bzw. die Invertsirup-Fütterung einen negativen Einfluss auf das Immunsystem der Honigbienen? Warum haben so viele Völker lückige Brutnester und gehen so viele Königinnen nach der Begattung wieder verloren oder sterben? Warum sterben Bienenvölker in so hoher Zahl rund um den Globus? Warum müssen wir immer häufiger gegen die Varroa-Milbe behandeln [5]? Haben wir nicht im Zuge der jahrzehntelangen Behandlung gegen die Varroa eine resistente Milbe gezüchtet?

2.     Unsere Westliche Honigbiene (Apis mellifera) – Gefährdung und mögliche Lösungen

2.1             Es besteht Handlungsbedarf

Weltweit forschen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen mit Hochdruck an vielen dieser Fragen. Gleichzeitig können wir meiner Auffassung nach nicht so lange warten, bis alle Fragen schlüssig beantwortet sind. Viele Tendenzen lassen sich aus den aktuellen Forschungsergebnissen  jetzt schon ableiten. So kommen De La Rúa et al. (2009) zu folgender Erkenntnis: „Immer mehr Faktoren wie veränderte Landnutzung, die Verbreitung von Krankheitserregern und Parasiten, der Einsatz von Pestiziden und Herbiziden bedrohen die Honigbienen in Europa und gefährden damit auch die Funktion des Ökosystems durch eine unzureichende Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen“ [6].

2.2             Die Europäische Rote Liste der Bienen

Über das Vorkommen und die Bedrohungslage der einheimischen Honigbienen-Unterarten in Europa ist wenig bekannt. Die Datenlage ist nach Aussage der Europäischen Roten Liste der Bienen so ungenügend (Data deficient), dass eine Einordnung der Art Apis mellifera in die Rote Liste nicht möglich ist [7].

Wenn wir heute in Deutschland von wilden Honigbienen-Völkern reden, so sind ausschließlich verwilderte (feral) Völker gemeint, also Schwärme von bewirtschafteten (managed) Bienenvölkern, die nicht vom Imker eingefangen wurden und in freier Wildbahn zu überleben versuchen. Wilde (wild) Honigbienen-Völker wären ausschließlich Honigbienen der Unterart Apis mellifera mellifera, der Dunklen Biene, die wahrscheinlich in Deutschland ausgestorben ist.

In der Europäischen Roten Liste der Bienen widmen sich die Verfasserinnen und Verfasser u.a. speziell der Honigbiene. Sie listen den Einfluss der Bedrohungen auf, die wahrscheinlich die Ursache für den Verlust der wilden Honigbienen-Kolonien darstellen: Übertragung von Pathogenen und Parasiten von verwilderten und bewirtschafteten Honigbienen-Völkern auf wildlebende Völker, nachteilige Imker-Praktiken, Verlust von Trachtquellen und Nistmöglichkeiten, invasive fremde Spezies (andere Unterarten bzw. die Zuchtrasse Buckfast; Anmerkung der Verfasserin), das Fehlen von Schädlingsbekämpfung, und andere von Menschen verursachte Einflüsse wie die Verwendung von Agrochemie [7].

Sie mahnen zusätzlich zu Untersuchungen bezüglich der Bedrohungen die Ergreifung von Maßnahmen an, um weitere Verluste der Art Apis mellifera in Europa zu verhindern [7].

2.3             Umweltfaktoren, Varroa und Viren

Weltweite Bienenvölker-Verluste haben die Bienenwissenschaftlerinnen und Bienenwissenschaftler aufgeschreckt und zu umfangreichen Forschungen veranlasst. Im Fokus stehen die Varroa-Milbe und die Ursachen des sogenannten Colony Collapse Disorder (kurz CCD), eine aus den Vereinigten Staaten stammende Bezeichnung für eine Form des Bienensterbens der Westlichen Honigbiene (Apis mellifera). Während einige  vorrangig die Varroa-Milbe und deren Viren für die Verluste im Blick haben [8] [9] [10], weitet die Forschergruppe um van Engelsdorp (2009) in ihrer Studie „Colony Collapse Disorder“ den Blick.

Ihre Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Infektion mit Pathogenen zwar zum Symptom des Zusammenbruchs der Völker führen, diese Infektionen aber sekundär sind und das Ergebnis von anderen Faktoren oder Kombinationen von Faktoren, die die Fähigkeit der Bienen verringern, Infektionen zu entschärfen. Einer dieser Faktoren scheint der Einfluss von Pestiziden zu sein [11].

Diese Vermutungen werden auch von Moritz et al. (2010) untermauert. In ihrer deutschen Zusammenfassung schreiben sie u.a.: „Nach wie vor sind die Ursachen dieser großen, flächendeckenden Völkerverluste auf nationaler Ebene unklar und daher sind zielgerichtete kausale Therapien nicht möglich. Oft wurden daher unnötige, prophylaktisch medikamentöse Behandlungen durchgeführt, um regionale Völkerbestände zu sichern. Dies hat bislang jedoch noch nicht zu einer nachhaltigen Bekämpfung von Bienenkrankheiten geführt, allerdings regelmäßig zur Kontamination des Honigs. Die Forschungspolitik der EU zielt daher darauf ab, die Honigbelastung zu reduzieren, die Rassevielfalt europäischer Honigbienen zu erhalten, Völkerverluste zu vermeiden und die Bedeutung der Interaktionen zwischen Parasiten, Pathogenen und Pestiziden für die Koloniegesundheit zu verstehen. Gerade die Kombination verschiedener Faktoren wird als ein besonderes Problem gesehen. Ein einzelnes Pathogen mag für die Kolonie harmlos sein, aber in Kombination mit anderen zum Zusammenbruch des Volkes führen“ [12].

Gleichwohl spielt die Varroa-Milbe, die in den 70er Jahren in Deutschland nachgewiesen wurde, zusammen mit den durch sie injizierten Viren eine nicht unerhebliche Rolle im Hinblick auf die Bienenkrankheiten [13]. In diesem Zusammenhang weist Dr. Ritter in einem Vortrag im Rahmen einer Bienenkonferenz in Wien 2014 auf den dramatischen Anstieg der Behandlungshäufigkeit hin und zieht daraus einen sehr entmutigenden Schluss: Der Einsatz der Behandlungsmittel gegen die Milbe ist nach 30 Jahren eindeutig in eine Sackgasse geraten. Musste in den 1980iger Jahren das Bienenvolk nur 1x, und zwar im Winter, behandelt werden, so sind wir heute bei bis zu 4x und mehr angelangt [5].

2.4             Mikroflora in Darm und Honigmagen der Honigbienen

Die Behandlung gegen die Varroa mit Säuren und ätherischen Ölen hat einen negativen Einfluss auf die Mikrobenflora im Bienenstock. Es werden nicht nur die krankheitsverursachenden Keime abgetötet bzw. minimiert, sondern auch die mit den Honigbienen vergesellschafteten Bakterien und Pilze. Diese leben im Darm der Honigbienen und bilden natürliche Antibiotika und Antimykotica. Dr. Ritter (2014) hat die Ergebnisse der Forscher Murali Nayudu und Sheba Khan in seinem Vortrag zusammengefasst. Während in gesunden Bienenvölkern im Darm 100 Millionen bis 1000 Millionen Bakterien und 25-30 Arten nachgewiesen wurden, so sank die Zahl bei kranken Völkern auf 10 Tausend bis 100 Tausend Bakterien und 10-15 Arten [5].

Die Forscherin Martha Gilliam hat in gesunden Bienenvölkern über 6000 Mikroben-Stämme isoliert und identifiziert, die mit den Honigbienen verbunden sind. Sie untersucht zudem, inwieweit diese Mikroben neue Antibiotika für den Einsatz in der Human-Medizin liefern könnten [14].

Nicht nur im Darm, sondern auch im Honigmagen der wildlebenden (feral?) Honigbienen, haben Forscherinnen und Forscher Bakterien gefunden, die ebenfalls Antibiotika bilden. Es handelt sich um bisher 13, zum Teil bis dato unbekannter Milchsäurebakterien-Stämme, die Vásquez et al. (2012) isoliert haben. Die sogenannten LABs (lactic acid bacteria) haben eine doppelte Funktion: ihre Stoffwechselprodukte wirken als Konservierungsmittel von Pollen und Honig und vertreiben gleichzeitig Krankheitserreger wie z.B. die Amerikanische Faulbrut. Die Mikrobiologinnen und Mikrobiologen vermuten, dass den Zuchtbienen im Gegensatz zu den wildlebenden Honigbienen dieser Schutz durch die Milchsäurebakterien fehlt [15].

Die LABs werden zudem im Hinblick auf den Einsatz in der Human-Medizin in den Blick genommen. Interessant ist, dass diese spezielle antibiotische Wirkung des Honigs, die durch die LABs verantwortet wird, nur in absolut frischem oder wildem, nicht verdeckeltem Honig nachgewiesen wurde. Die LABs sind nur vorhanden und aktiv bei einem Wassergehalt des Honigs von ca. 23 – 26 % und das auch nur für ein paar Wochen. Nur tiefgefroren können die LABs länger überleben und reaktiviert werden [16].

Ein zukünftiges Einsatzgebiet für diesen Honig, der sich wohl dann „medizinischer Honig“ nennen kann, könnte auch die Entwicklung einer gesunden Darmflora beim Menschen sein. Eine junge Forscherin hat in ihrem Buch „Darm mit Charme“ sehr interessante Untersuchungen zur Wirksamkeit von Milchsäurebakterien im Darm auf die Gesundheit der Menschen zusammengetragen [17]. In Schweden kann man diesen Honig und eine Wundsalbe für schlecht heilende Wunden bei Tieren bereits heute bestellen (www.doktorhonung.se).

2.5             Fütterung von Honig, Zuckersirup oder Invert-Zuckersirup

Forschungen zeigen, dass noch eine weitere Komponente das Immunsystem und damit die Lebensdauer der Honigbienen massiv schädigt, nämlich die Art der Zuckerfütterung [15] [18] [19].

Mirjanic et al. (2013) untersuchten die Auswirkungen verschiedener Futtermittel-zusammensetzungen auf das Gewebe im Mitteldarm und die Lebensdauer der Honigbienen:   Honig hatte keine negativen Auswirkungen auf die Darmgesundheit der Bienen. Sie leben bei Honigfütterung am längsten, im 3-jährigen Durchschnitt der Untersuchung 27,05 Tage. Ähnlich sahen die Ergebnisse für Enzym-Invert-Zuckersirup (23,74 Tage) und Zuckersirup (21,91 Tage) aus. Den größten Schaden für die Epithelzellen im Darm und signifikant auch für die Lebensdauer der Bienen richtete der „saure“ Invert-Zuckersirup an (12,15 Tage) [18].

Dieselben Zahlen noch einmal in einer Tabelle:

Tabelle 1 Auswirkung der Zuckerfütterung auf die Lebensdauer der Honigbienen – nach Mirjanic et al (2013)

Dagegen haben sich Wheeler et al. (2014) die Genaktivität der Honigbienen bei unterschiedlichen Futtermitteln (Honig sowie Saccharose- oder Fructosesirup) genauer angesehen und stellten fest, dass sich die Aktivität von über 100 Genen deutlich unterscheidet. Diese spezifischen Gene sind u.a. zuständig für den Eiweißstoffwechsel, die Weiterleitung von Signalen der Nervenbahnen und für das Immunsystem. Honig enthält damit wichtige Stoffe, die die Abwehrkräfte der Bienen stärken [19].

2.6             Verwilderte Honigbienen als Genschatz im Rahmen der zukünftigen Varroa-Behandlungsstrategien und der Bienengesundheit

Honigbienen leben seit 30 Millionen Jahren auf dieser Erde und haben im Zuge der natürlichen Selektion alle Bedrohungen und Herausforderungen gemeistert. Die Forschungsergebnisse, die ich in Kap. 2.3 – 2.5 angeführt habe, legen nahe, dass diese Kraft nachhaltig geschwächt ist. Es ist an der Zeit, neue Strategien zu finden, die die Honigbienen schützen und fördern.

Weltweit werden Bienenvölker beobachtet, die ohne jegliche Behandlung und ohne Zuckerfütterung überleben. Es handelt sich entweder um verwilderte Honigbienen oder um Völker aus aufgelassenen Bienenständen. Sie unterlagen der natürlichen Selektion und haben nach anfänglichen hohen Verlusten ein Gleichgewicht in Form von stabilen Populationen aufgebaut.

  • Rinderer et al. (2001) konnten bei den Primorski-Honigbienen mehrere zusammenwirkende Resistenzmechanismen nachweisen, die vererbt werden [20].
  • Fries et al. (2006) schließen aus ihren ermittelten Daten, dass „in dem System eine Form von Anpassung aufgetreten sein muss, die das Überleben von Wirten und Parasiten ermöglichte.

Die Tatsache, dass (i) der Anteil über Winter gestorbener Völker signifikant abnahm, (ii) nach mehreren Jahren die Schwarmtätigkeit wieder zunahm und (iii) die Milbenbefallsrate der adulten Bienen im Hebst abnahm, ist eine starke Unterstützung für die Hypothese, dass sich das System in Richtung einer Wirt-Parasit-Beziehung entwickelt, bei der beide Partner überleben. […]. Ob diese Entwicklung darauf beruht, dass die Bienen milbentolerant wurden, die Milben (zusammen mit den übertragenen Viren) weniger virulent wurden oder beides, muss noch geklärt werden“ [21].

  • Le Conte et al. (2007) kommen zu den Schluss, „daß die Resistenz der Bienenvölker, aber auch die Virulenz von Varroa und das Vorkommen von Virusinfektionen unter beständigem Selektionsdruck auf das Überleben von beiden, dem Wirt und dem Parasiten, stehen“[22].
  • Seeley (2006) hat durch seine lang angelegten Forschungen nachweisen können, dass die Anzahl der wildlebenden Bienenvölker im Arnot-Forest (USA) im Jahr 2002 ähnlich hoch war wie bei einer Zählung im Jahr 1978, lange bevor Varroa destructor eingeschleppt wurde. Er wollte wissen, in welcher Weise sich Honigbienen und Varroa aufeinander eingestellt hatten. Seine Bilanz: „Für das Überleben der Bienenvölker im Arnot-Forest scheint demnach eher die Evolution einer geringeren Virulenz bei den V.destructor-Milben (geringere Reproduktion) als die Entwicklung einer Resistenz bei den Bienen (Mechanismen der Milbenabwehr) verantwortlich zu sein“ [23].

Alle vier Untersuchungen weisen auf ein multifaktorielles Resistenzgeschehen hin, das Wirt und Parasiten betrifft: vererbbare Eigenschaften von Seiten der Bienen, Veränderung der Populationsdynamik der Milbe sowie Veränderung der Virulenz der Viren. Eine Bestätigung für die Hypothese einer veränderten Virulenz der Viren (v.a. Flügel-Deformations-Virus DWV) liegt seit 2015 vor.

Mordecai et al. (2015) wiesen in varroa-resistenten Bienenvölkern in  Swindon (England) eine nicht tödliche Variante des DWV nach, Typ B genannt, der, wenn er den Wettkampf mit Typ A gewinnt, den tödlichen Typ A sozusagen ausschaltet, der in bewirtschafteten und behandelten Völkern für die Verluste mit verantwortlich ist. Sie vermuten, dass der sogenannte Mechanismus der Superinfection Exclusion (SIE) hier greift.  SIE sei die beste Erklärung dafür, dass trotz einer hohen Last an DWV und Varroa-Befall Völker überleben können. Die Forscher gehen davon aus, dass die Co-Evolution des Honigbienen-Varroa-DWV-Systems zu einem stabilen Gleichgewicht geführt hat, in dem sowohl die Varroa als auch eine avirulente Tpy B- Variante des DWV die Honigbiene, und damit auch das Volk, vor dem tödlichen Typ A schützen. Sie leiten daraus auch den Vorschlag ab, den Typ B direkt ins Bienenvolk einzubringen [24].

2.7             Verwilderte Honigbienen als „Seuchenschleuder“?

Honigbienen wieder in ihr ursprüngliches Ökosystem einzugliedern, löst naturgemäß Sorgen und Ängste aus, vor allem die Frage, ob der Bienengarten eine „Seuchenschleuder“ höchsten Ranges darstellen und die in ihm lebenden Honigbienen-Völker über das Phänomen der Reinvasion behandelte Völker von Imkerinnen und Imker im Umfeld im Spätherbst noch verseuchen und in der Folge töten könnten. Die Vorschläge einiger Forscherinnen und Forscher lassen andererseits vermuten, dass das Problem „Seuchenschleuder“ nicht so dramatisch sein könnte.

In keinem der Forschungsberichte zu verwildert lebenden und varroa-toleranten Bienenvölkern wird die Sorge „Seuchenschleuder“ thematisiert oder gar die Forderung erhoben, diese Völker zu vernichten. Im Gegenteil.

Le Conte et al. (2007) schreiben wörtlich: „Diese Bienen könnten im Rahmen des integrierten Bienenmanagements in Frankreich von hohem Nutzen werden“ [22].

Wenn Mordecai et al. (2015) das Einbringen der Typ B-Variante des DWV als biologische Maßnahme gegen die Völkerverluste ins Spiel bringen [24], müssen natürlich solche Bienenvölker verfügbar sein.

Fries et al. (2006) stellen fest: „Die Ergebnisse legen weiterhin nahe, dass das langjährige Problem der Bienenhaltung mit dem Milbenbefall vermutlich mit der Methode der Bienenhaltung zusammenhängt, bei der die Imker den von den Parasiten ausgehenden Selektionsdruck beseitigen, indem sie die Milben durch Behandlungsmittel entfernen“ [21].

Sogar Prof. Ruttner, der als einer der ersten die Wirkung der Ameisensäure gegen die Varroa-Milbe erforschte, sich also des Problems deutlich bewusst war, schrieb 1992: „Denn zum einen fehlen in den Forsten hohle Bäume, die man durch Nistkästen ersetzen muss […]“ und weiter: „Auch die europäischen Hausbienen des ausgehenden 20. Jahrhunderts können ohne Schwierigkeit – wild- in hohlen Bäumen überleben, sofern ihnen nicht durch Veränderung der Vegetation die Nahrungsgrundlagen entzogen wurde“ [25].

Die ersten Jahre könnte Reinvasion eine Rolle spielen. Aber denken wir auch daran, dass diese Völker, wie Le Conte et al. [22] es prognostizieren, eines Tages als Genschatz für alle Imkerinnen und Imker zur Verfügung stehen, wenn massive Völkerverluste, aus welchen Gründen auch immer, eingetreten sein könnten.

Was die Amerikanische Faulbrut anbelangt, so konnten schwedische Forscherinnen und Forscher belegen, dass die Mikroflora wildlebender (wohl eher verwilderter) Honigbienen, die mit ihnen vergesellschaftet sind und im Bienenstock wie auch in Honigmagen und Darm nachgewiesen wurden, in der Lage sind, die Bakterien zu 100% abzutöten. Dies wurde sowohl im Labor (in vitro) wie auch in Versuchen mit lebenden Bienen (in vivo) getestet [15].

Gleichzeitig ist es wichtig, die „wildlebenden“ Völker in einem zukünftigen Bienengarten regelmäßig auf Brutkrankheiten zu kontrollieren.

2.8             Exkurs zum Thema „Natürliche Selektion“

Das relativ neue Forschungsgebiet der Epigenetik hat das Wissen um Evolution und Mutationen erheblich erweitert. Ging man bisher davon aus, dass Mutationen ausschließlich zufällig erfolgen, konnten Forschungsgruppen nachweisen, dass sich Lebewesen auch mittels gezielter Mutation an veränderte Umweltbedingungen anpassen. Sie setzen aktiv auf Anpassung ausgerichtete Mutationsprozesse in Gang und ändern zudem auch zielgerichtet ihre Genetik, um diese Anpassung auch an zukünftige Generationen weiterzugeben [26]. Charles Darwin und Jean-Baptiste de Lamarck hatten beide Recht! Diese Forschungen zeigen, dass sich sowohl die Beobachtungen von Rinderer et al. [20] als auch von Seeley [23] bestätigen werden.

2.9           Fazit

Der aktuelle Weg der Varroa-Behandlung bei bewirtschafteten Honigbienen hat zur Resistenzbildung sowohl der Varroa wie auch der beteiligten Viren geführt, d.h. diese Strategie hat vor allem die Mutation der Varroa und der Viren begünstigt. Zudem ist die Gesundheit der Bienen geschwächt.

Anhand der Ausführungen in Kapitel 2 wird deutlich, dass viele Forschungsergebnisse einen neuen Weg zur Gesundung, Schutz und Förderung der Honigbienen aufzeigen.

Stellt sich nun die Frage, in welcher Form und an welchem Ort ein solcher Weg in die Realität umgesetzt werden kann.

3.     Der Nürnberger Reichswald

3.1             Eine mittelalterliche Urkunde

In seinem Buch „Das Zeidlerwesen“ zitiert Dr. Thäter (1993) ausführlich aus einer Urkunde, die Kaiser Karl IV. am 1.06.1350 [27] den Nürnberger Zeidlern ausgestellt hat. Sie trägt den Titel: „Kaiser Karls des IV. bestätigung der zeidler recht und gerechtigkeit auf den Nürnberger Reichswäldern vom jahr 1350“. In diesem Privileg legt der Kaiser in Punkt 11 fest: „Es sollen auch alle versagte pin auf unserm und des Reichs walde gehören in desselben unsers reichs pingarten,…“ [28]. Von dieser Bezeichnung leitete ich den Begriff „Deutschlands Bienengarten“ ab.

3.2             Der Nürnberger Reichswald als Natura 2000-Gebiet

Die Pegnitz teilt den Wald in den südlichen Lorenzer Reichswald und den nördlichen Sebalder Reichswald. Das Gebiet, das sich im Süden bis zum Rothsee erstreckt, wird Südlicher Reichswald genannt.

Alle drei Teile sind heute nahezu komplett als Bannwald geschützt und als Vogelschutzgebiet im Rahmen von Natura 2000 gemeldet [29].

Mit Stand 2008 wurden für den „Nürnberger Reichswald“ (Gebiets-Name) mit der Gebiets-Nummer 6533-471 und dem Typ F – Europäisches Vogelschutzgebiet, das ein FFH-Gebiet enthält – mit einer Größe von 38.192 ha von der Regierung von Mittelfranken die „Gebietsbezogene Konkretisierung der Erhaltungsziele“ festgelegt:

Unter Punkt 1 finden wir folgendes Ziel: Erhaltung des Nürnberger Reichswalds als ausgedehnten, zusammenhängenden Waldkomplex mit großer Vielfalt an Waldgesellschaften und Sonderbiotopen (Offenbereiche, Bachtäler, Teiche, Kleingewässer), insbesondere großflächige, trockene und v.a. lichte Kieferwälder mit teilweise gut ausgeprägter Zwergstrauchvegetation als bedeutsamer Lebensraum für charakteristische, überwiegend seltene und gefährdete Arten wie Ziegenmelker, Heidelerche, Raufußhühner, Spechten und deren Höhlenfolgenutzer (z.B. Kleineulen), sowie eingestreute Laubholzbereiche und Umwandlungsflächen zu strukturreichen Misch- und Laubwäldern und Bruchwälder als weitere bedeutsame Lebensräume für Wespenbussard und andere Waldarten [30].

3.3             Das Engagement der Bayerischen Staatsforsten im Nürnberger Reichswald und die Geschichte seiner forstlichen Nutzung

Die Bayerischen Staatsforsten haben ihre Ziele in Gutachten wie dem „Biotopverbundprojekt Biotop-, Horst- und Höhlenbäume – Abschlussbericht Nürnberger Reichswald“ [31] und dem „Naturschutzkonzept für den Forstbetrieb Nürnberg“ niedergelegt [32].

Im Abschlussbericht wird unter dem Punkt „Allgemeines zum Forstbetrieb Nürnberg“ auch auf die Geschichte der forstlichen Nutzung eingegangen:

„Der Reichswald ist der älteste Kunstforst der Welt. Seit dem späten Mittelalter ist belegt, dass der devastierte Wald immer wieder großflächig aufgeforstet werden musste. Dies geschah mit anspruchslosen und schnellwachsenden Baumarten wie Kiefer und Fichte. Der Reichswald ist zu jenen Zeiten nie nachhaltig bewirtschaftet worden. Neben Übernutzung an Rohholz ist zusätzlich die Streunutzung zu nennen, die den Nährstoffkreislauf unterbrach und die Böden verarmte. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam es dann zu einer großen Kiefernspanner-Katastrophe, dem rund ein Drittel der Bäume zum Opfer fiel. Diese Geschichte erklärt den hohen Nadelholzanteil und die geringen Maximalalter der Bestände. Um diesen immer wiederkehrenden Gefährdungen zu begegnen wurde in den 1980er Jahren das so genannte „Reichswaldprogramm“ gestartet. Dabei wurden von 1986 bis 2003 große Flächen mit Laubhölzern unterbaut. Diese stehen nun als zweite Baumschicht unter dem Altholzschirm der Kiefernbestände. Im Rahmen der „Verordnung über die Festlegung von Europäischen Vogelschutzgebieten sowie deren Gebietsbegrenzungen und Erhaltungszielen (VoGEV)“ wurde 2006 das SPA-Gebiet (Special Protection Area) „Nürnberger Reichswald“ rechtlich verankert. 93 % der Forstbetriebsfläche gehören zu diesem SPA-Gebiet“ [31].

Abb. 1: Situationskarte des koeniglichen Laurenzer – und Sebalder Waldes (1853) nach unbekannt Der Nürnberger Reichswald [33]
Abb 2: Bayerische-Staatsforsten-Forstbetrieb-Nürnberg-2016-Übersicht-über-die-Reviere-im-Forstbetrieb-Nürnberg [34]

3.4             Das wertvolle Engagement des Bund Naturschutz in Bayern und anderer Gruppen für den Erhalt und den Umbau des Nürnberger Reichswaldes in einen ökologisch wertvollen Wald

Auf der Homepage des Bund Naturschutz in Bayern wird an den Erfolg im Kampf um den Erhalt des Reichswaldes erinnert:  „Wie ein grüner Halbkreis umschließt der Reichswald im Osten den Ballungsraum Erlangen-Nürnberg-Fürth. Der rund 25.000 Hektar große Kulturwald ist grüne Lunge, Naherholungsgebiet, Klimaregulator, europäisches Vogelschutzgebiet und Biotop für seltene Tiere und Pflanzen. Dass es ihn heute noch gibt, grenzt an ein Wunder – denn bereits im Mittelalter machten ihm Übernutzung und Ausplünderung zu schaffen. Mit Nadelhölzern monokulturell wieder aufgeforstet, setzten ihm in den folgenden Jahrhunderten Schädlinge und der wachsende Flächenhunger des Ballungsraums zu. Allein zwischen 1950 und 1980 gingen 3.000 Hektar verloren. Die Wende kam 1979: Der Bund Naturschutz und viele Mitstreiter erreichten, dass große Teile des Reichswalds als Bannwald ausgewiesen wurden. Seither muss jede Rodung durch eine Ersatzpflanzung ausgeglichen werden. Gleichzeitig bauen die Forstbehörden die ausgedehnten Kiefern-Monokulturen in einen ökologisch stabileren Mischwald um“ [35].

3.5 Die Situation der wildlebenden Honigbienen im Nürnberger Reichswald früher und heute

Wildlebende Honigbienen sind nach der Definition der Europäischen Roten Liste der Bienen ausschließlich die ursprünglich einheimischen Honigbienen-Unterarten. In Deutschland war das die Europäische Dunkle Biene, Apis mellifera mellifera. „Die alte „Braune Deutsche Biene“ gibt es heute nicht mehr“, schreibt Ruttner [25]. Sie ist in Deutschland Anfang des 20. Jahrhunderts wahrscheinlich ausgestorben.

Wir imkern heute überwiegend mit der sogenannten „Landbiene“, die aus der im 20. Jahrhundert eingeführten Kärnter Biene, Apis mellifera carnica, und Kreuzungen der Dunklen Biene und der Buckfast-Biene entstanden ist.

Von den letzten verwilderten Honigbienen im Reichswald berichtet  F. K. Stoeckhert (1933): „Die Zahl der im Wald lebenden wilden Bienenvölker ist in Franken heute nur noch gering. Unsere neuzeitliche Forstwirtschaft mit ihrer geregelten Umtriebszeit und systematischen Entfernung hohler Bäume hat die Waldbiene ihrer wichtigsten Nistgelegenheit beraubt, so dass sie wie auch andere Arten unserer Tierwelt mehr und mehr verschwinden musste. Die Völker, die heute noch vereinzelt und vorübergehend im Wald anzutreffen sind, sind stets auf entwichene Schwärme zurückzuführen, welche verwildert sind“ [36].

1954 korrigiert er die Zahlen: „Die Zahl der im Walde lebenden Bienenvölker scheint doch größer zu sein, als man gewöhnlich annimmt. Sie entziehen sich nur allzu leicht der Beobachtung; denn die Fluglöcher liegen vielfach in der Laubkrone versteckt sehr hoch über dem Erdboden. So fand ich im „Eichenwald“ zu Erlangen unter einer großen Eiche wiederholt kleine Wabenstücke und Bienenleichen, ohne dass ich die Lage des Stockes feststellen konnte. Im Nürnberger Reichswald, dem klassischen Gebiet des fränkischen Zeidelwesens, beobachtete ENSLIN (brfl.) (ein befreundeter Kollege; Anmerk. der Verfasserin) an verschiedenen Orten mehrere Jahre hindurch Völker, die sich in alten Eichen angesiedelt hatten. […] Zweifellos ist aber die Zahl der Waldbienenvölker heute doch viel geringer als im Mittelalter, wo sie Jahrhunderte hindurch die Grundlage für das blühende Zeidelwesen bildeten [37].“

Die heutige Situation der Honigbienen im Reichswald ist meines Wissens nach nicht bekannt. Eine Kartierung der heute vorkommenden verwilderten Bienenvölker ist daher notwendig.

3.6             Die Zeidlerei im Nürnberger Reichswald und das Zeidel-Museum

In früheren Jahrhunderten war der Reichswald noch ein Mischwald und erlaubte bis zu zwei Honigernten, eine im Frühjahr und eine im Herbst. Später wurde er zu einem Nutzwald mit Kiefern-Monokulturen umgewandelt.

„Dieser Wald, der im Laufe der Jahrhunderte zum reinen Nutzwald verkam, war im Mittelalter viel artenreicher als in unserer Zeit. Mit seinen nektarreichen Tannen, Fichten, Linden, Salweiden, mit seinen ausgedehnten Heidekraut-, Heidelbeer-, und Preiselbeerflächen bildete er die Lebensgrundlage für die vielen wilden Bienenvölker, die es darin gab. Doch der Lorenzer und Sebalder Wald waren so genannter Reichswald. Sie gehörte nicht der Stadt Nürnberg, sondern dem Kaiser und werden bereits 1266 in einer Urkunde als „des Kaisers und des Reiches Bienengarten“ bezeichnet. Wie das Wild, gehörten deshalb auch die wilden Bienen dem Kaiser. Dieser aber übertrug die Nutzungsrechte, das heißt die Ausbeutung der Bienenstöcke zwecks Honiggewinnung den Zeidlern. Das Wort Zeidel bedeutet Honig und „zeideln“ die Honigwaben aus dem Stock herausschneiden. Ein Zeidler war also ein Imker, dessen Handwerk darin bestand, im Reichswald nach Bienenstöcken zu suchen und diese auszubeuten. Für gewöhnlich fanden sich die Bienenstöcke in Baumhöhlungen, die dann von den Zeidlern gekennzeichnet wurden und ihnen gehörten. Doch gar bald erkannte man, dass es viel einfacher ist, das Stück Stamm mit dem Bienenstock in der Nähe des Hauses und auch geschützt vor wilden Tieren aufzustellen. Es entwickelte sich ganz von selbst die Hausbienenzucht. Aus dem „Beutenklotz“ wurden Bienenkörbe und Bienenkästen. Man begann sich wissenschaftlich mit der Biene zu beschäftigen. Da Bienenhonig im Mittelalter das einzige Süßungsmittel für Speisen und Getränke war, kam dem Zeidlerwesen große Bedeutung zu und es wurde auch im großen Maßstab betrieben. „Ströme von süßem Gold“ flossen ins nahe Nürnberg, wo der Honig neben dem privaten Verbrauch vornehmlich für die Lebküchnerei, zum Konservieren von Früchten und die Bereitung des Honigweins (Met) diente. Die Zeidler bildeten einen eigenen Berufstand, gab es doch in der Blütezeit Nürnbergs im Sebalder und vor allem im Lorenzer Reichswald verstreut 92 Zeidelgüter. Es entstanden ganze Zeideldörfer. Eines davon war Feucht, das nicht nur mitten im Wald, sondern auch sehr verkehrsgünstig an den Fernstraße Nürnberg-Regensburg-Wien lag“ [38].

Der Zeidelwesen-Erhaltungsverein Feucht e.V. hat einen unglaublich reichhaltigen Schatz an Geschichte und Tradition zusammengetragen, Klotzbeuten, Bienenkörbe, Zeidelwerkzeug, Honigpressen, Modeln für die Lebkuchenherstellung und vieles mehr. Eine umfangreiche Literatursammlung mit vielen wertvollen alten Imkerbüchern vervollständigt dieses Museum. Ein Kleinod sondergleichen, das es verdient, zum modernen Museum ausgebaut zu werden!

3.7             Der Wald summt – Waldimkerei ist biologischer Waldschutz [39]

Wilde Honigbienen summten bis vor ca. 100 Jahren in Deutschlands Wäldern. Die Honigbiene ist schon seit Jahrtausenden ein Element der heimischen Fauna und gehört zur heimischen nacheiszeitlichen Lebensgemeinschaft der ersten Stunde [25], ist aber aus den Wäldern weitgehend verschwunden.

Der Forstbeamte Ruppertshofen sieht die Waldimkerei als wichtiges Element eines funktionierenden Ökosystems Wald. in seinem Buch „Der summende Wald“ schreibt er: „Wir sehen die Jagd als eine notwendige Maßnahme im kombinierten biologischen Waldschutz, ohne die wir die übrigen Glieder des natürlichen Waldschutzes, wie Vogelhege, Ameisenhege, Fledermausförderung, Spinnenzucht und Rückführung der Honigbiene, nicht ausführen könnten. Der Naturschutz befaßt sich mit einzelnen Pflanzen, mit gefährdeten Tierarten. Aber diese sind in eine Umwelt gestellt, von der sie abhängen. Wir müssen also das Ganze sehen und im Zusammenschluß aller beteiligten Kräfte den grünenden, singenden, summenden Wald erhalten, ihn pflegen bzw. ihn neu schaffen“ [39].

Die Wiederbelebung der Zeidlerei und Wiederbesiedelung des Waldes mit wildlebenden Honigbienen waren nicht Gegenstand seiner Abhandlung.  Allerdings geht er ausführlich auf das Zusammenspiel von Wald-Ameise-Blattlaus-Honigbienen ein und betont die Wichtigkeit dieses Wirkgefüges für die Gesundheit des Waldes mit all seinen Lebensgemeinschaften [39]. Auch Lindauer (1955) beobachtete, dass Honigbienen ihre Nistplatzpräferenz u.a. nach der Anwesenheit von Ameisen ausrichten [40].

Heinz Ruppertshofen  erinnert an die wichtige Bedeutung der Höhlen in den Bäumen: „In unseren Urwäldern waren Naturhöhlen vielfach in Eichen zu finden. Sie bildeten sich dort, wo ein Trockenast ausfiel, wo Wassertöpfe im Baum entstanden. Die Spechte waren Baumeister solcher Höhlen, die dann auch von Eulen und Käuzen, Meisenarten, Trauerfliegenschnäppern, Gartenrotschwänzen, Kleibern, Staren, Wendehals und Wiedehopf bewohnt wurden. Im lebenden Baum hat eine Höhle eine lange Bestandsdauer. Dort, wo Bienen einziehen, ist durch die Austapezierung mit Kittharz eine fast unendliche Haltbarkeit gegeben“ [39].

4.     Deutschlands Bienengarten – Wiederbelebung eines Natur- und Kulturerbes

4.1             Ziele dieses Modellprojektes

Wissenschaft und Naturschutz haben die wilden Honigbienen als Bestandteil des Ökosystems Wald aus dem Blick verloren. So konnte es geschehen, dass unsere einzige einheimische Honigbiene, die Dunkle Biene Apis mellifera mellifera in Deutschland ausgestorben ist [25]. Ein Grund hierfür bestand sicherlich in dem damaligen Nebeneinander von wilden Honigbienen und den von Imkerinnen und Imkern gehaltenen Bienenvölker sowie der Tatsache, dass die Zucht der Honigbiene durch die Imker nicht wie bei anderen Tierarten aufgrund des Paarungsverhaltens der Honigbiene in einem kontrollierten Umfeld stattfinden konnte. Im Zuge der Einführung von in Deutschland nicht heimischer Unterarten der Honigbiene, z.B. der Kärnter Biene Apis mellifera carnica, erfolgte über Jahrzehnte eine Verkreuzung der heimischen Bestände und im Folgenden die Verdrängung der Dunklen Biene [6] [7].

Ziel dieses vorgeschlagenen Modellprojektes ist nicht! die Wiederansiedlung der Dunklen Biene, da dies aus verschiedenen Gründen nicht umsetzbar ist.

Parallel zur Bewirtschaftung der Honigbienen durch die Imkerschaft besteht heute dringender Handlungsbedarf dafür, neue Schutz- und Förderstrategien für die Honigbiene auszuarbeiten und umzusetzen. Die Forschungsergebnisse, die ich in Kapitel 2 zusammengetragen habe, können uns dabei den Weg weisen.

 

Dieses Projekt soll dazu beitragen, das Interesse von Wissenschaft und Naturschutz für die Art Apis mellifera in ihrem natürlichen Ökosystem zu wecken und Imkerei, Wissenschaft und Naturschutz zusammenzubringen, um folgende Ziele zu erreichen:

Ziel 1: Die verwilderten Honigbienen in ihrem natürlichen Umfeld zu kartieren und zu schützen

Ziel 2: Den Aufbau von Varroa-toleranten „wild“ lebenden Honigbienen-Populationen

Ziel 3: Die traditionelle Imkermethode der Zeidlerei  als Kulturgut wieder einzuführen

Ziel 4: Wissenschaftliche Forschung zu fördern, die sowohl Erkenntnisse zum Schutz der Honigbiene als auch zu verbesserten Imkermethoden ermöglichen wird

Ziel 5: Die Begegnung von Menschen und Honigbienen zu ermöglichen und dadurch

Ziel 6: Die Begeisterung für Imkerei, Bienenschutz und insektenfreundliche Gärten und Grünflächen zu wecken

 

Mit diesen Zielen würden alle Anregungen umgesetzt, die De la Rúa et al. (2009) aus ihren Forschungsergebnissen ableiten: „Eine abschließende Überlegung ist, dass der Honigbienenschutz eng mit der Aufrechterhaltung der Imkerei verbunden ist, die als zukunftsträchtiger Bestandteil der landwirtschaftlichen Praxis auch für die junge Generation attraktiv sein sollte. Für eine nachhaltige Unterstützung der Imkerei sollten die Berufsausbildung verbessert, moderne Betriebsweisen eingeführt, angewandte Forschung zur Bienenbiologie, Genetik und Krankheitsbekämpfung durchgeführt sowie sinnvolle Richtlinien zum Schutz wertvoller Ökosysteme umgesetzt werden“ [6].

Prof. Tautz formuliert es in dem Interview zu seinem neuen Projekt „Smart HOBOS“ mit dem Titel „Die Suche nach der Zukunft der Imkerei“ so: „Wir wissen, dass zwei Faktoren den Honigbienen zu schaffen machen, die wir nicht beeinflussen können: Erstens die Intensiv-Landwirtschaft mit Monokulturen und Agrochemie, zweitens die Bienen-Krankheiten und Parasiten. Der grösste Stressfaktor für die Honigbienen ist aber – der Imker. Natürlich arbeitet jeder Imker nach bestem Wissen und Gewissen. Wir können und müssen aber die imkerliche Praxis in vielen Details verbessern“ [41].

4.2            Festlegung von Zonen mit unterschiedlichen Imkermethoden

Unter Einbeziehung aller für den Nürnberger Reichswald erstellten Gutachten und Managementpläne für Waldentwicklung, Vögel, Fledermäuse, Eulen, Käfer, Ameisen, Wildbienen, etc. [29] [31] [42] [43] [44] [45] [46] werden drei Zonen für den Schutz und die Förderung der Honigbienenvölker (Imkereimethode: Natürliche Bienenvölker) vorgeschlagen, die naturgemäß unterschiedlich groß sind. Zone B + C werden im Hinblick auf geeignete Lebensräume ausgewählt. Zone D dient den Imkereimethoden Naturnahe, Extensive und Intensive Honigimkerei:

 

A.  Wild lebende Bienenvölker: Erstellung von Bestandskarten und einer Baumkartei für heute schon im Reichswald wild lebende Honigbienen. Diese Völker werden nicht bewirtschaftet und stehen für die Bienenforschung zur Verfügung. Die Erholungssuchenden werden gebeten, gesichtete Völker zu melden. Die Bestandsentwicklung wird dokumentiert.

B. Honigbienen in Zeidelbäumen: Auswahl von geeigneten Bäumen, die als Zeidelbäume vorbereitet werden. Im Zuge von Kursen sollen unter Anleitung z.B. polnischer Zeidler künstliche Baumhöhlen geschaffen werden, die mit von interessierten Imkern gespendeten Schwärmen besiedelt werden. Diese Völker werden wie in früheren Zeiten bewirtschaftet und stehen gleichfalls für Forschungszwecke zur Verfügung

C. Honigbienen im Klotzbeuten-Garten: Im Zuge von Kursen könnten Klotzbeuten aus Fichten- oder Kiefernstämmen gebaut werden. Der Klotzbeuten-Garten ermöglicht die nahe Begegnung der Menschen mit den Honigbienen in Form von Kursangeboten zur Klotzbeuten-Imkerei einschließlich Honigernte, Herstellung von Honig-Met und Lebkuchen.

D. Honigbienen in Stabil- und/oder Mobilbeuten: Denkbar wäre nahe des Klotzbeuten-Gartens auch ein Bereich, in dem Honigbienen naturnah und extensiv gehalten werden können.

 

Wermelinger (2013) vergleicht die verschiedenen Arten der Bienenhaltung. In Deutschlands Bienengarten sollten möglichst all diese Methoden zur Anwendung kommen, was natürlich zur wissenschaftlichen Forschung geradezu einlädt.

Abb. 3: Neue Bezeichnungen zur Einordnung von Imkermethoden – Wermelinger 2013 [47]

4.3          Aufbau attraktiver Einrichtungen

Die folgenden Einrichtungen sollen den Bienengarten als Anlaufpunkt für die interessierte Bevölkerung attraktiv gestalten und in der Nähe des Klotzbeuten-Bienengartens angesiedelt werden:

  1. Umweltbildung
  • Einbeziehung des Zeidel-Museums Feucht in das Konzept des Bienengartens
  • Einrichtung eines Bienenlehrpfades
  • Kurse zur Honigbiene und zur Imkerei
  • Kurse zur Honigernte, Herstellung von Scheiben- und Presshonig
  • Kurse zur Herstellung von Bienen-Produkten (Seife, Propolis, Salbe, Kerzen, Lebkuchen-Häuschen, Honig-Met)
  • Kurse zur Herstellung von Klotzbeuten und Bienenkörben
  • Einbeziehung der Bevölkerung bei der Suche nach Schwärmen und neu besiedelten Bienenbäumen;
  • Beziehungsgeflecht Ameise-Biene-Blattlaus; Ameisenhaufen melden und schützen, neue Ameisenkolonien anlegen.
  • Aufbau einer Imkerschule mit wissenschaftlicher Begleitung

2. Apitherapie für Körper, Geist und Seele

  • Ansiedelung einer hochwertigen pharmazeutischen Firma bzw. Einbindung einer ortsansässigen Firma) zur Entwicklung von hochwertigen Apitherapie-Produkten wie Propolis, Creme zur Wundheilung aus dem Honig mit den Milchsäurebakterien, etc.
  • Herstellung von hochwertigen Probiotika aus dem frischen Honig der wildlebenden Bienen
  • Bienenhäuschen zur Asthma-Therapie durch Einatmen der Stockluft

3. Gastronomie – Bio-Café und Bienengarten-Biergarten

  • Einrichtung eines Bienengarten-Biergartens mit Produkten einheimischer Erzeuger
  • Einrichtung eines Bio-Cafés mit Küche, in der Kurse zur Met- und Lebkuchenherstellung etc. gegeben werden können

 4. Aufbau einer kleinen Schreinerei und Strohflechterei

 In dieser Werkstatt sind alle Werkzeuge und Werkstoffe vorhanden, um Klotzbeuten, Bienenkörbe und andere Beuten herzustellen sowie Zeidelbäume vorzubereiten.

4.4             Interessante Forschungsarbeiten in Zusammenarbeit mit Universitäten und Bieneninstituten

Mit der Wiederbelebung von „Deutschlands Bienengarten“ stünde in Zukunft in Deutschland ein einzigartiges „Freiland-Labor“ erster Güteklasse zur Verfügung. Hier könnten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen vieler Fachdisziplinen forschen. Beispielhaft seien genannt: Bienenphysiologie und Soziobiologie, Neurobiologie, Verhaltensforschung, Populationsökologie, Pharmazie, Mikrobiologie und Viren-Pathologie.

Forschungsschwerpunkte und – fragestellungen könnten sein:

  • Populationsdynamik der bereits verwildert im Reichswald lebenden Bienenvölker
  • Unterstützung des Forschungsnetzwerkes BEE DOC, das laut Moritz et al. (2010) folgende Schwerpunkte bearbeitet: „Das Forschungsnetzwerk BEE DOC wird sich deshalb mit den Interaktionen zwischen Parasiten, Pathogenen und Pestiziden beschäftigen. […] Antibiotische Substanzen, die von den Bienen selbst erzeugt oder von Pflanzen gesammelt werden, sollen auf ihre Wirksamkeit bei der Bekämpfung von Bienenkrankheiten untersucht werden. Gerade sekundäre Metabolite von Pflanzensubstanzen, die von der Honigbiene enzymatisch verändert wurden um eine höhere Wirksamkeit zu erhalten, sind von besonderem Interesse“ [12].
  • Wirkt die Superinfection exclusion auch in den verwilderten Bienenvölkern?
  • Mikrofauna in Zeidelhöhlen und Klotzbeuten
  • Auswirkung des Vorhandenseins von Milchsäurebakterien im Honigmagen der Honigbienen auf das Immunsystem. Welche und wie viele davon sind in wildlebenden und in bewirtschafteten Bienenvölkern vorhanden?
  • Einsatz dieser Milchsäurebakterien als Probiotika zur Verbesserung der Darmflora des Menschen
  • Untersuchungen zur Wundheilung bei Mensch und Tier durch diese Milchsäurebakterien-Honige
  • Isolation von z.T. unbekannten Mikroben aus dem Darm der Honigbienen zur Antibiotika-Gewinnung für die Human-Medizin
  • Untersuchung des Verlaufs der Resistenzbildung der Honigbienen gegenüber Varroa und Viren
  • Welche Virenstämme befinden sich in wildlebenden Honigbienen und welche in bewirtschafteten?
  • Zusammenspiel von Honigbienen und Ameisenkolonien

5.     Akteure, Finanzierung und Lage des Bienengartens

Mögliche Akteure (in alphabetischer Reihenfolge):

Bayerische Imkervereinigung e.V.; Bayerische Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft (LWF); Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau – Fachzentrum Bienen; Bayerische Staatsforsten mit Forstamt Nürnberg; Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ; Bayerisches Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat; Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz; Bund Naturschutz in Bayern e.V.; Europäisches Forstinstitut – Regionalbüro Freiburg EFICENT; Landesbund für Vogelschutz e.V.; Landschaftspflegeverband Nürnberg e.V.; Landesverband Bayerischer Imker e.V.; Markt Feucht; Nürnberger Land; Regierung von Mittelfranken; Stadt Nürnberg mit Umweltamt; Zeidelwesen-Erhaltungsverein Feucht e.V.;

Finanzierung:

Forschungsgelder des Bundes bzw. des Freistaates Bayern; Umweltstiftungen; Universitäten; Forschungseinrichtungen; Forschungsgelder der Europäischen Union; Sponsoren aus der Wirtschaft

Lage des Bienengartens:

Die Zonen B und C des Bienengartens sollten auf einem Grundstück im Wald oder am Waldrand eingerichtet werden. Dieser Ort soll ein Ort der Begegnung, der Forschung und der Imkerei sein, wo sich Menschen informieren, lernen und entspannen können.

6.     Literaturverzeichnis

[1] E. Zander, „Bericht über die Tätigkeit der K. Anstalt für Bienenzucht in Erlangen im Jahre 1916,“ Landwirtschaftliches Jahrbuch für Bayern, Nr. 1, 1917.
[2] A. F. Magerstedt, Der Praktische Bienenvater oder Anleitung zur Kenntiß und Behandlung von Bienen besonders in Honigarmen Gegenden, Sondershausen, 1856.
[3] J. Lotter, Das alte Zeidelwesen in den Nürnbergischen Reichswaldungen, Nürnberg: Verlag der Friedrich Korn´schen Buchhandlung, 1870.
[4] A. G. Schirach, Wald-Bienenzucht, Nach ihren großen Vortheilen, leichten Anlegung und Abwartung, Breslau: Wilhelm Gottlieb Korn, 1774.
[5] W. Ritter, „Vortrag: 30 Jahre Varroa-Milbe; Im Rahmen der Bienenkonferenz 2014, Wien,“ April 2014. [Online]. Available: https://www.global2000.at/sites/global/files/Pr%C3%A4sentation%20-%20Dr.%20Wolfgang%20RITTER.pdf. [Zugriff am 8 Januar 2016].
[6] P. De La Rúa, R. Jaffé, R. Dall´Olio, I. Munoz und J. Serrano, „Biodiversity, conservation and current threats to European honeybees,“ Apidologie 40, pp. 263-284, 2009.
[7] A. Nieto, S. Roberts, J. Kemp, P. Rasmont, M. Kuhlmann, M. García Criado, J. Biesmeijer, P. Bogusch, H. Dathe, P. De la Rúa, T. De Meulemeester, M. Dehon, A. Dewulf, F. Ortiz-Sánchez, P. Lhomme und e. al., European Red List of bees, Luxembourg: Publication Office of the European Union, 2014.
[8] D. Sumpter und S. Martin, „The dynamics of virus epidemics in Varroa-infested honey bee colonies,“ Journal of Animal Ecology 73, pp. 51-63, 2004.
[9] E. Guzmán-Novoa, L. Eccles, Y. Calvete, J. McGowan, P. G. Kelly und A. Correa-Benítez, „Varroa destructor is the main culprit for the death and reduced populations of overwintered honey bee (Apis mellifera) colonies in Ontario, Canada,“ Apidologie 41, pp. 443-450, 2010.
[10] D. Downey und M. Winston, „Honey bee colony mortality and productivity with single and dual infestations of parasitic mite species,“ Apidologie 32 (6), pp. 567-575, 2001.
[11] D. van Engelsdorp, J. Evans, C. Saegerman, C. Mullin, E. Haubruge und e. al., „Colony Collapse Disorder: A Descriptive Study,“ www.plosone.org, August 2009.
[12] R. F. Moritz, J. De Miranda, I. Fries, Y. Le Conte, P. Neumann und R. J. Paxton, „Research strategies to improve honeybees health in Europe,“ Apidologie 41 (3), pp. 227-242, 2010.
[13] Y. Le Conte, M. Ellis und W. Ritter, „Varroa mites and honey bee health: can Varroa explain part of the colony losses?,“ Apidologie 41, pp. 353-363, 2010.
[14] M. Gilliam, „Identification and roles of non-pathogenic microflora associated with honey bees,“ FEMS Microbiology Leetters 155, pp. 1-10, 1997.
[15] A. Vásquez, E. Forsgren, I. Fries, R. J. Paxton, E. Flaberg, L. Szekely und T. Olofsson, „Symbionts as Major Modulators of Insect Health: Lactic Acid Bacteria and Honeybees,“ PLoS ONE 7(3): e33188, 2012.
[16] A. Vásquez und T. Olofsson, „The honey crop – the Holy Grail when antibiotics fail?,“ Microbiology today, pp. 226-229, November 2011.
[17] J. Enders, Darm mit Charme – Alles über ein unterschätztes Organ, Berlin: Ullstein Buchverlage GmbH, 2014.
[18] G. Mirjanic, I. T. Gajger, M. Mladenovic und Z. Kozaric, „IMPACT OF DIFFERENT FEED ON INTESTINE HEALTH OF HONEY BEES,“ in http://www.apimondia.com/congresses/2013/Biology/Symposia/Impact%20Of%20Different%20Feed%20On%20Intestine%20Health%20Of%20Honey%20Bees%20-%20Goran%20Mirjanic.pdf, Kyiv, Ukraine, 2013.
[19] M. M. Wheeler und G. E. Robinson, „Diet-dependent gene expression in honey bees: honey vs. sucrose or high fructose corn syrup,“ 2014. [Online]. Available: http://www.nature.com/articles/srep05726. [Zugriff am 11 Juli 2015].
[20] E. T. Rinderer, L. I. de Guzman, G. Delatte, J. Stelzer, V. Lancaster, V. Kuznetsov, L. Beaman, R. Watts und H. J.W., „Resistance to the parasitic mite Varroa destructor in honey bees from far-eastern Russia,“ Apidologie 32, pp. 381-394, 2001.
[21] I. Fries, A. Imdorf und P. Rosenkranz, „Survival of mite infested (Varroa destructor) honey bee (Apis mellifera) colonies in a Nordic climate,“ Apidologie 37 (5), pp. 564-570, 2006.
[22] Y. Le Conte, G. de Vaublanc, D. Crauser, F. Jeanne, J.-C. Roussel und J.-M. Bécard, „Honey bee colonies that have survived Varroa destructor,“ Apidologie 38, pp. 566-572, 2007.
[23] T. D. Seeley, „Honey bees of the Arnot Forest: a population of feral colonies persisting with Varroa destructor in the northeastern United States,“ Apidologie 38, pp. 19-29, 2007.
[24] G. J. Mordecai, L. E. Brettell, S. J. Martin, D. Dixon, I. M. Jones und S. D. C., „Superinfection exclusion and the long-term survival of honey bees in Varroa-infested colonies,“ The ISME Journal, pp. 1-10, 2015.
[25] F. Ruttner, Naturgeschichte der Honigbienen, München: Ehrenwirth Verlag, 1992.
[26] J. Cairns, J. Overbaugh und S. Miller, „The origin of mutants,“ Nature 335´8, pp. 142-145, September 1988.
[27] E. Holtz, „Regesten Kaiser Karls IV. (1346–1378),“ 2013. [Online]. Available: http://www.regesta-imperii.de/fileadmin/user_upload/downloads/ri_viii_karliv_auszug.pdf. [Zugriff am 18 Januar 2016].
[28] W. Thäter, Das Zeidlerwesen – Grundlagen der heutigen Imkerei, München: Ehrenwirth Verlag, 1993.
[29] Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, „http://www.lfu.bayern.de/natur/natura_2000_erhaltungsziele/datenboegen_6020_6946/doc/6533_471.pdf,“ 2015. [Online]. [Zugriff am 5 Januar 2016].
[30] Regierung von Mittelfranken, „natura_2000_erhaltungsziele,“ Mai 2008. [Online]. Available: http://www.lfu.bayern.de/natur/natura_2000_erhaltungsziele/datenboegen_6020_6946/doc/6533_471.pdf. [Zugriff am 5 Januar 2016].
[31] Bayerische Staatsforsten, „Biotopverbundprojekt Biotop-, Horst- und Höhlenbäume – Abschlussbericht Nürnberger Reichswald – Forstbetrieb Nürnberg;,“ 2015. [Online]. Available: http://www.baysf.de/fileadmin/user_upload/01-ueber_uns/05-standorte/FB_Nuernberg/150527_internet_Biotopbaumpr_Abschlussb.pdf. [Zugriff am 26 Dezember 2015].
[32] Bayerische Staatsforsten, „Naturschutzkonzept für den Forstbetrieb Nürnberg,“ [Online]. Available: http://www.baysf.de/fileadmin/user_upload/01-ueber_uns/05-standorte/FB_Nuernberg/Naturschutzkonzept_FB_Nuernberg.pdf. [Zugriff am 5 Januar 2016].
[33] unbekannt, Der Nürnberger Reichswald – Beschreibung des Reichswaldes bei Nürnberg in geschichtlicher und wirthschaftlicher Beziehung – mit einer Übersichtskarte, München: Palm, 1853.
[34] Bayerische Staatsforsten, „Übersicht über die Reviere im Forstbetrieb Nürnberg (Karte),“ [Online]. Available: http://www.baysf.de/fileadmin/user_upload/01-ueber_uns/05-standorte/FB_Nuernberg/Forstbetrieb_Nuernberg.pdf. [Zugriff am 12 Januar 2016].
[35] Bund Naturschutz in Bayern e.V., „Bund-Naturschutz.de,“ [Online]. Available: http://www.bund-naturschutz.de/bund-naturschutz/erfolge-niederlagen/nuernberger-reichswald.html. [Zugriff am 5 Januar 2016].
[36] F. D. Stoeckhert, „Die Bienen Frankens,“ Beiheft der Deutschen Entomologischen Zeitschrift Jahrgang 1932, p. 294, 1933.
[37] F. K. Stoeckhert, „Fauna Apoideorum Germaniae,“ Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Heft, Heft 65, p. 87, 1954.
[38] Zeidelwesen-Erhaltungsverein Feucht e.V., „http://www.zeidelmuseum.de/,“ [Online]. Available: http://www.zeidelmuseum.de/. [Zugriff am 6 Januar 2016].
[39] H. Ruppertshofen, Der Wald summt – Waldimkerei und Waldhygiene, München: Ehrenwirth; 5. Auflage, 1982.
[40] M. Lindauer, „Schwarmbienen auf Wohnungssuche,“ Zeitschrift für vergleichende Physiologie 37, pp. 263-324, 1955.
[41] J. Tautz, Die Suche nach der Zukunft der Imkerei. [Interview]. 12 August 2015.
[42] ANUVA Stadt- und Umweltplanung, „Erstellung eines Managementplan für das Vogelschutzgebiet (SPA) „6533-471 Nürnberger Reichswald“,“ Auftraggeber: Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft (LWF), Nürnberg, 2009.
[43] J. Schmidl, „Die Mulmhöhlen-bewohnende Käferfauna alter Reichswald-Eichen (unveröffentl. Gutachten),“ Im Auftrag des Bund Naturschutz in Bayern, Kreisgruppe Nürnberg, Nürnberg, 2003.
[44] A. von Lindeiner, „Europäische Vogelschutzgebiete und ihre Bedeutung für Waldvogelarten,“ 26 6 2009. [Online]. Available: http://www.bund-naturschutz.de/fileadmin/download/wald/Lindeiner_Vortrag_Vogelschutz_im_Wald_AvL_26-06-2009-klein.pdf. [Zugriff am 29 Januar 2016].
[45] Wald Bündnis Bayern, „Bürgerwaldbericht 2008,“ 2008. [Online]. Available: http://www.lbv.de/fileadmin/www.lbv.de/Unsere_Arbeit/Lebensr%C3%A4ume/Wald/WBB_Buergerwaldbericht_2008.pdf. [Zugriff am 29 Januar 2016].
[46] G. Brunner, „Die Aktuelle Vegetation des Nürnberger Reichswaldes. Untersuchungen zur Pflanzensoziologie und Phytodiversität als Grundlage für den Naturschutz. Dissertation,“ 2005. [Online]. Available: https://opus4.kobv.de/opus4-fau/files/254/brunner-dissertation.pdf. [Zugriff am 12 Dezember 2015].
[47] A. Wermelinger, „Zeitgemässe und zielgerichtete Imkermethoden,“ 2013. [Online]. Available: http://freethebees.ch/wp-content/uploads/2013/03/2013_03_29-Zeitgemaesse-und-zielgerichtete-Imkermethoden_v11.pdf. [Zugriff am 16 Mai 2013]; Grafik aktualisiert März 2016.
[48] T. D. Seeley, Bienen-Demokratie – Wie Bienen kollektiv entscheiden und was wir davon lernen können, Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag GmbH, 2014.

 

Hier Download:

Projektidee – Deutschlands Bienengarten (PDF)_ Erste Fassung_Februar_2016

Falls Sie das Projekt unterstützen und Näheres erfahren möchten, rufen Sie mich doch einfach an oder schreiben Sie mir. Ich möchte in den nächsten Monaten ein Netzwerk aus Unternehmern, Wissenschaftlern, Verbänden und Behörden aufbauen, das in einem offenen Dialog das endgültige Projekt entwirft und umsetzt. Zur Finanzierung bieten sich Stiftungen oder ein Bundes- bzw. Landesministerium an. Ich lade Sie herzlich ein, Deutschlands Bienengarten zum Schutz und zur Förderung der Honigbienen mit ins Leben zu rufen.

 

Film über die Einrichtung einer Bienenhöhle in einem Baum – mit Jonathan Powell

„A Hive for the Honeybee in the Heart of a Tree – Celebrating Britain’s First Zeidler Tree Hive“- der dritte Film auf dieser Seite

http://www.naturalbeekeepingtrust.org/videos