Guido Sklenar nennt seine Zucht „Wahlzucht“ und schreibt: „Wir folgen hier nur dem Abbild der Natur, denn diese gewährt nur solchen Völkern das Lebensrecht, die einen reichen Honigschatz haben, sich selbst winterversorgen. Ohne diese Eigenschaft gingen sie in der freien Natur erbarmungslos zugrunde. Wenn die anderen, mit gegenteiligen Eigenschaften behafteten Völker, heute noch am Leben sind, so verdanken sie dies nur der rettenden Hand des Imkers, der mit dem Zuckersack fleißig hinter ihnen steht. Nur ein einziges Jahr sollten mal alle Imker die Natur Wahlzucht treiben lassen, da würden wir wohl ein eigenes Bild sehen. Drei Viertel unserer Völker wären verschwunden…“. (Aus: Imkerpraxis, 6. Auflage, 1948).
Was die Varroa und die Viren anlangt, so wäre das Bild heute noch erschütternder.
Ich beobachte und höre auch von vielen anderen Imkerinnen und Imkern, dass die Königinnen schlecht begattet sind und drohnenbrütige Völker zunehmen. Ob das Drohnen schneiden wirklich der Gesundheit der Honigbienen dient, daran habe ich meine Zweifel. Wir müssen uns viel mehr darüber Gedanken machen, wie wir vitale Honigbienen aufbauen können…
Ob die bisherige Art und Weise der Zucht mit künstlicher Begattung, Anlegen von Zuchtrahmen mit Maden, etc. wirklich der Weisheit letzter Schluss ist? Oder ob nicht auf lange Sicht die Wahlzucht die Zuchtform der Zukunft darstellt – wenn wir gesunde Honigbienen möchten?
Zucht 2016, 3. Teil: Auffuhr der Ableger auf die Belegstelle, Erfolg der Belegstellen-Begattung – Der Film lohnt nicht – siehe 4. Teil
Zucht 2016, 4. Teil: Entwicklung der Ableger über den Sommer mit Beurteilung der Brutnester, der Varroa-Entwicklung, etc. – hat leider nicht geklappt. Die Königinnen wurden aufgrund schlechten Wetters nicht begattet. Aber es war noch schlimmer als das: wir haben aus Unkenntnis oder Aufregung ein Königinabsperrgitter als Drohnenabsperrgitter eingebaut. Da konnten die Königinnen auch nicht begattet werden. Großer Fehler! Aber das passiert…